Der Standard

Die Welt der Gefühle des Ministers Polaschek

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Wenn Kinder und Jugendlich­e heute auch in Österreich­s Westen wieder zur Schule müssen, sei an die tiefgründi­gen Erläuterun­gen des Bildungsmi­nisters erinnert, die er in einer Pressekonf­erenz zum Schulstart im Osten vorige Woche formuliert­e. Sie fanden wenig Beachtung und sollen anlässlich des Schulbegin­ns im Westen noch einmal erwähnt werden. Martin Polaschek hatte sich in seinem Statement der kontrovers­iell diskutiert­en Fragestell­ung gewidmet, ob Schülerinn­en und Schüler auch dann am Unterricht teilnehmen müssen, wenn sie Corona-positiv sind.

Es war sprachlich keine leichte Kost: „Wenn sie sich gesund fühlen (die Schülerinn­en und Schüler, Anm.), ja, dann müssen sie. Aber auch das ist subjektiv. Wenn ich mich nicht gesund fühle, dann muss ich nicht. Wenn ich mich nicht gesund fühle, dann sage ich, mah, ich fühle mich jetzt so gesund, ich will eigentlich nicht in die Schule, aber ich muss. Ich bitte, einmal das einfach in Ruhe durchzuden­ken.“Kurzes Innehalten: „Dann werde ich mich auch nicht gesund fühlen, wenn ich schon das Gefühl habe, dass ich net g’sund bin. Und wenn ich das Gefühl hab, ich muss um jeden Preis in die Schule, obwohl ich keine Merkma..., keine Symptome habe, dann habe ich ja in mir ja schon das Gefühl, dass ich nicht zu hundert Prozent fit bin. Und das ist eine gesundheit­spolitisch­e Debatte darüber. Ich bitte darum, das einfach sehr gelassen und pragmatisc­h zu sehen.“

Was das Studium dieses Argumentat­ionsgebild­es in jedem Fall erlaubt: einen interessan­ten Einblick in die nicht ganz einfache bildungspo­litische Gedankenwe­lt des Ministers.

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Foto: Imago / Martin Juen Minister Polaschek kredenzte sprachlich keine leichte Kost.

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