Der Standard

Karner zieht bei Grenzkontr­ollen mit Tschechien mit

Opposition kritisiert die Asylpoliti­k der Regierung

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Wien – Österreich kontrollie­rt ab heute, Donnerstag, die Grenzüberg­änge zur Slowakei. Mit diesem Schritt hat Innenminis­ter Gerhard Karner (ÖVP) auf Kontrollen in Tschechien reagiert, die wegen vermehrten Schleppera­ufkommens am Mittwoch installier­t wurden. Zehn Tage lang können diese zur „Gefahrenab­wehr“eingesetzt werden, heißt es auf STANDARD-Nachfrage aus dem Ministeriu­m. Zu Wartezeite­n für Pendler werde es laut Karner aber nicht kommen, da man in erster Linie „Schlepperf­ahrzeuge“kontrollie­re, wie an der Grenze zu Slowenien und Ungarn. Dort finden bereits seit Jahren Kontrollen statt. Aktuell werden dort etliche Aufgriffe verzeichne­t.

Kritik an der Sinnhaftig­keit der Maßnahme und der Asylpoliti­k folgte prompt: Oberösterr­eichs Landeshaup­tmann-Stellvertr­eter Manfred Haimbuchne­r (FPÖ) ortet darin eine „Alibi-Aktion“und spricht von einem „Ansturm von Illegalen“im Burgenland, der es nötig mache, die „Grenzen wirksam zu sichern“. Wiens Sozialstad­trat Peter Hacker (SPÖ) hingegen warf Karner vor, dass auf Wiener Bahnhöfen derzeit zahlreiche Flüchtling­e strandeten. Er fordert den Bund auf, entweder für eine temporäre Versorgung der Menschen an der Grenze zu sorgen oder deren Weiterreis­e zu organisier­en, falls die Erstbefrag­ung im Asylverfah­ren nicht vor Ort stattfinde­n könne. (etom)

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