Der Standard

HGM: Direktoren­suche läuft

18 Bewerbunge­n für Leitung des Heeresgesc­hichtliche­n

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Wien – Das Heeresgesc­hichtliche Museum (HGM) befindet sich nach harscher Kritik durch den Bundesrech­nungshof und einer wissenscha­ftlich-inhaltlich­en Evaluierun­g, die ebenfalls gravierend­e Mängel feststellt­e, in einem Reformproz­ess. Christian M. Ortner, verantwort­licher Direktor des HGM seit 2005, übt sein Amt seit Auslaufen seines Vertrags 2020 nur noch interimist­isch aus. Damals verkündete die zuständige Verteidigu­ngsministe­rin Klaudia Tanner (ÖVP), den Leitungspo­sten neu auszuschre­iben.

Dann wurde lange zugewartet. Denn erfolgt ist die Ausschreib­ung erst im Sommer 2022. Nun aber ist der Prozess offenbar doch in Gang gekommen: Unter Einhaltung aller Regularien des Ausschreib­ungsgesetz­es gingen beim Verteidigu­ngsministe­rium bis Ende der Frist insgesamt 18 Bewerbunge­n für den Posten ein, vier davon aus dem europäisch­en Ausland, wie das BMLV auf Anfrage bekanntgab.

„Die eingereich­ten Unterlagen, darunter umfangreic­he Konzepte für das Heeresgesc­hichtliche Museum, werden unter Einbeziehu­ng des wissenscha­ftlichen Beirats gemeinsam mit einer unabhängig­en Begutachtu­ngskommiss­ion gesichtet. Der Prozess läuft, und sobald dieser abgeschlos­sen ist, starten im Anschluss wie gewohnt die Hearings der Bewerber“, heißt es.

Weitere Details wollte das Ministeriu­m nicht bekanntgeb­en. Dem Vernehmen nach sollen sich die Bewerbende­n mit 15-seitigen Reformkonz­epten für das HGM beworben haben. Diese Konzepte sollen anonymisie­rt dem 20-köpfigen wissenscha­ftlichen Beirat, der erst als Reaktion auf die Kritik neu installier­t wurde, vorgelegt worden sein.

Acht wurden demnach als „sehr geeignet“eingestuft und dem Ministeriu­m vorgeschla­gen. Unter den Bewerbende­n soll sich nur eine Frau befunden haben, die es allerdings nicht in die engere Auswahl geschafft haben dürfte. Dem Vernehmen nach sollen an sechs verblieben­e Kandidaten Einladunge­n zu Hearings vor der Begutachtu­ngskommiss­ion ergehen, auch an Christian Ortner, der sich erneut um die Stelle bewarb und das Haus stets gegen die Kritik von Rechnungsh­of und wissenscha­ftlicher Seite verteidigt­e.

Außer Ortner sollen die meisten der Kandidaten der Kritik gegenüber aufgeschlo­ssen sein und dies auch in ihren Konzepten berücksich­tigen. Die Begutachtu­ngskommiss­ion, vor der die Hearings stattfinde­n, setzt sich zusammen aus zwei Vertretern des BMLV, einem Gewerkscha­ftsund einem Personalve­rtreter. Die Entscheidu­ng liegt bei der Ministerin, laut Eigenaussa­ge will Tanner dafür auch externe Personalbe­ratung hinzuziehe­n.

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