Favoriten für den wichtigsten Preis der Wissenschaft
MRNA-Impfentwickler mit den größten Chancen
Stockholm/Sien – Am Montag geht es wieder los. In der ersten Oktoberwoche werden in Stockholm traditionell die Gewinnerinnen und Gewinner der wissenschaftlichen Nobelpreise bekanntgegeben: jene für Medizin oder Physiologie am Montag, am Dienstag für Physik und am Mittwoch für Chemie. Jeder Preis ist mit zehn Millionen schwedischen Kronen (etwa 981.000 Euro) dotiert.
Während für die Gewinner des Literaturund des Friedensnobelpreises (Donnerstag und Freitag) auch Wetten entgegengenommen werden – in der Literatur stehen die Chancen für Michel Houellebecq und Salman Rushdie am besten –, halten sich die Wettbüros bei den wissenschaftlichen Nobelpreisen zurück. Gleichwohl gibt es auch hier Favoriten.
Millionen gerettete Leben
Das gilt heuer vor allem für den Medizinnobelpreis, der am Montag ab 11.30 Uhr verkündet wird. Hier stehen die Chancen für die Entwickler der mRNA-Technologie am besten. Denn die Impfungen gegen Covid-19 retteten laut neuesten Berechnungen im Fachblatt The Lancet bisher rund 14 Millionen Menschen das Leben. Die ersten und die meisten der verabreichten Vakzine waren jene, die auf der mRNA-Technologie basieren.
Gesetzt wären in diesem Fall die aus Ungarn stammende Biochemikerin Katalin Karikó und ihr USKollege Drew Weissman. Die beiden haben bereits vor knapp 20 Jahren die wichtigsten Vorarbeiten geleistet, um mRNA-Impfungen auf den Weg zu bringen. Die beiden wurden auch bereits mit den wichtigsten Auszeichnungen bedacht, die oft knapp vor dem Medizinnobelpreis verliehen werden.
Bleiben in diesem Fall zwei Fragen: Ob noch eine dritte Person dazukommt, und ob der Preis nicht womöglich doch erst für Chemie am Mittwoch zuerkannt wird. (tasch)