Frauen investieren gerne nachhaltig
Das Bundesministerium für Finanzen legt im Zuge der Nationalen Finanzbildungsstrategie unter anderem einen Fokus auf das Thema Finanzbildung für Frauen und schafft damit in dieser Zielgruppe ein stärkeres Bewusstsein für die eigene Vorsorge und ein nachhaltiges Finanzverhalten.
Kapitalflüsse in eine klima-, umwelt- und sozialfreundliche Richtung zu lenken wird immer wichtiger. Jede Person kann einen aktiven Beitrag leisten – vom klimafreundlichen Sparbuch bis zu einer grünen Lebensversicherung oder einer nachhaltigen Investition in Aktien, Fonds oder Anleihen.
Klimawandel, wichtiges Thema für Anlegerinnen
Studien zeigen, dass nachhaltiges Investieren für eine Vielzahl von Frauen von großer Bedeutung ist. Insbesondere Frauen möchten mit ihren Investments etwas Positives für Gesellschaft und Umwelt leisten. Nachhaltige Wertpapieranlagen werden vielfach als die Zukunft des Anlegens gesehen. Dem Klimawandel entgegenzutreten und Umweltschutz zu fördern, werden als wichtigste Prioritäten eingestuft.
Im Zusammenhang mit nachhaltigen Investitionen wird meist der Begriff „ESG“genannt: „E“steht für Umwelt (Environment), „S“für Soziales (Social) und „G“für nachhaltige Unternehmensführung (Governance).
Welche nachhaltigen Produkte gibt es nun am Markt? Bei einem grünen Girokonto nutzt die Bank das eingezahlte Geld für die Finanzierung ökologisch nachhaltiger Projekte oder Kredite. Von einem grünen Kredit spricht man, wenn die Finanzierung für klima- und umweltfreundliche Aktivitäten und Projekte genutzt wird. Wenn man ein grünes Sparbuch hat, wird das Geld der Sparerinnen und Sparer von der Bank nachhaltig veranlagt. Mit einer grünen Aktie beteiligen Sie sich an einem Unternehmen, das stärker im Sinne von ESG agiert. Mit einer grünen und sozialen Anleihe (Green und Social Bond) werden ausschließlich ökologische und klimafreundliche sowie soziale und gemeinnützige Projekte finanziert. Mit nachhaltigen Fonds werden Anteile an Unternehmen erworben, die ökologisch, sozial und nachhaltig geführt werden.
Was Sie berücksichtigen sollten
Umfassende Information: Holen Sie umfassende Informationen ein, bevor Sie Ihr Geld anlegen, um einen Überblick zu bestehenden Produkten zu erhalten. Eine gute Beratung bei Ihrer Bank, Versicherung oder Finanzberaterin kann helfen, persönliche Werte mit Finanzentscheidungen in Einklang zu bringen und aktiv Informationen über nachhaltige Finanzprodukte einzufordern.
Anlageziele definieren: Je nach Lebenssituation können unterschiedliche Investitionen sinnvoll sein – diese sollten mit der persönlichen Lebensplanung, den Zukunftsvorstellungen und den verfügbaren Einkommensverhältnissen übereinstimmen. Produkte weisen unterschiedliche Zeithorizonte und Liquidität auf und daher hat jede Anlagestrategie unterschiedliche Anforderungen an die Geldanlage.
Risikobereitschaft: Wählen Sie Finanzprodukte nach der persönlichen Risikobereitschaft und Ertragserwartung aus. Ein ausgewogenes Portfolio im Zusammenhang mit der Risikoausrichtung, Anlageklasse, Branche und Streuung der Produkte ist wichtig.
Nachhaltigkeitssiegel: Oft ist es schwierig, auf den ersten Blick zu erkennen, wie nachhaltig ein Produkt wirklich ist. Von „Greenwashing“etwa spricht man, wenn Unternehmen gezielt irreführende oder falsche Informationen darüber verbreiten, wie umweltfreundlich ein Produkt ist. Bei der Auswahl des Finanzprodukts können daher zum Beispiel „ESG-Kriterien“oder Nachhaltigkeitssiegel helfen. Das Österreichische Umweltzeichen 49 (UZ 49) ist ein staatlich geprüftes Zertifikat für nachhaltige Finanzprodukte, das FNG-Siegel kennzeichnet nachhaltige Investmentfonds.