Die Wlazny-Bierpartei brächte einiges durcheinander
Aktuelle Umfragen bringen ÖVP weiter unter Druck – Bierpartei kostet laut Umfragen SPÖ Stimmen
Wien – Auch die jüngst in drei Medien veröffentlichen Umfragen zum Kräfteverhältnis in der österreichischen Parteienlandschaft zeigen in ihrer Unterschiedlichkeit zumindest einen roten Faden: Die Freiheitlichen stabilisieren sich weiter auf hohem Niveau – gestärkt durch die Debatte um Asyl und Zuwanderung. In einer Kurier-Umfrage von OGM rangieren die Freiheitlichen mit 25 Prozent sogar auf dem ersten Platz. Die SPÖ fiele hier mit 24 Prozent auf den zweiten Platz zurück, die ÖVP gar unter 20, auf 19 Prozent.
Gänzlich anders die Daten von Österreich, die die Lazarsfeld-Gesellschaft ermessen hat. Hier liegt die SPÖ vorne und kann ihren Vorsprung auf 27 Prozent ausbauen, die FPÖ stagniert mit 24 Prozent deutlich dahinter. Die Neos haben bei Lazarsfeld mit zwölf Prozent einen Punkt Vorsprung vor den Grünen und nach wie vor die Nase vorne.
Allerdings: Die beiden Umfragen sind nur bedingt miteinander vergleichbar.
OGM hatte ein fiktives Antreten bei einer Nationalratswahl der Bundespräsidentschaftskandidaten Dominik Wlazny (Bierpartei), Tassilo Wallentin und Michael Brunner (MFG) abgefragt. Was zu den deutlichen Verschiebungen im Vergleich zu anderen Umfragen geführt hat. Mit „Pogo“Wlazny verlören vor allem SPÖ und Grüne an Stimmen, glaubt OGM-Chef Wolfgang Bachmayer
Regierung hat keine Mehrheit mehr
Profil legte eine weitere Erhebung von Unique Research vor: In dieser Umfrage liegt die SPÖ mit 27 Prozent zwar weiter auf Platz eins, verliert aber einen Prozentpunkt im Vergleich zum Oktober. Die FPÖ legt zu und steht bei 25 Prozent, was ein Plus von einem Prozent entspricht. Dahinter warten mit zehn Prozent die Grünen, ein Minus von einem Prozent. Gleichauf sind die Neos, die ihren Stand zur letzten Abfrage halten können. Die MFG des Bundespräsidentschaftskandidaten Michael Brunner käme auf drei Prozent. Allen drei Umfragen zufolge bleibt die Regierungskoalition aus ÖVP und Grünen rund um die 30 Prozent.
Bei allen drei Umfrageinstituten liegen SPÖ (2019: 21,2 Prozent) und FPÖ (16,2 Prozent) jetzt besser als bei der Wahl 2019, während die ÖVP einen steilen Absturz hinlegt. Bei OGM von 37,5 Prozent bei den Nationalratswahlen auf 19 Prozent. Deutlich schwächer im Vergleich schneiden auch die Grünen ab. 2019 waren es noch knapp 14 Prozent. ÖVP und Grüne sind derzeit jedenfalls weit entfernt von einer Mehrheit. Laut zwei Umfragen lägen die Grünen bei einer Wahl am nächsten Sonntag auf Platz fünf hinter den Neos, in einer Umfrage sind sie gleichauf mit den Neos.
Ginge auch Dominik Wlazny ins Rennen, könnte das eine Ampelkoalition obsolet machen. Wenn, dann ginge sich nur eine Viererkombination mit der Bierpartei – sollte sie dann so heißen – aus. (mue)