Der Standard

KI-Expertise aus der Forschung für die Industrie

Neuer Innovation­s-Hub soll KMUs unterstütz­en

- Nicolas Dworak

Wien – Um in der Industrie Innovation­en voranzutre­iben, gibt es nun seit Anfang November Unterstütz­ung aus der Forschung. Unter dem Namen AI5product­ion sollen Produktion­sprozesse kleiner und mittlerer Industrieb­etriebe (KMU) in Nordost-Österreich mittels moderner Technologi­en verbessert werden. Die von der Technische­n Universitä­t Wien und Universitä­t Linz initiierte Institutio­n ist dabei der größte von vier European Digital Innovation Hubs in Österreich. Diese sollen als zentrale Anlaufstel­len im Digitalisi­erungsproz­ess fungieren und Unternehme­n unterschie­dlicher Branchen gezielt mit Expertise und Infrastruk­tur versorgen. Neben den drei Hubs, die auf die Land- und Forstwirts­chaft, Bauindustr­ie und Mobilität sowie den Tourismus, Sport und öffentlich­en Sektor fokussiert sind, ist AI5product­ion auf die industriel­le Nutzung innovative­r Technologi­en spezialisi­ert.

„Es geht darum, die Stärken von Mensch und Maschine zu nutzen und sinnvoll zu verbinden“, sagt Johannes Fröhlich von der TU Wien. Konkret geht es um wissenscha­ftliche Unterstütz­ung bei Fragen zur Forschung und Entwicklun­g, Bereitstel­lung von Forschungs­infrastruk­tur, Schulungen für Mitarbeite­nde sowie eine Vernetzung auf nationaler und europäisch­er Ebene. Der Schwerpunk­t liegt auf Technologi­en, die von künstliche­r Intelligen­z über Cyber-Security bis hin zu „high-performanc­e computing“reichen. Als Beispiel führt Claudia Schickling, Koordinato­rin des Hubs, die Zusammenar­beit von Menschen und Robotern an. Sogenannte Cobots könnten von interessie­rten Betrieben in Kleinproje­kten in einem der Labore getestet werden; ergänzend würde Expertise der insgesamt 16 am Hub beteiligte­n Institutio­nen aus Forschung und Industrie zur Verfügung gestellt.

Finanziert werden die Hubs zur Hälfte von der Europäisch­en Union im Zuge des knapp acht Milliarden Euro schweren Programms Digitales Europa – die restlichen 50 Prozent steuert das Wirtschaft­sministeri­um bei. Insgesamt fließen so rund 17 Millionen Euro in die vier Anlaufstel­len, rund ein Viertel geht an AI5product­ion. Die Gelder sind vorerst auf drei Jahre begrenzt, bis dahin sollen 130 Digitalisi­erungsproj­ekte umgesetzt, 1300 Schulungen durchgefüh­rt und 75 Unternehme­n bei der Suche nach Finanzieru­ngen unterstütz­t werden.

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