KI-Expertise aus der Forschung für die Industrie
Neuer Innovations-Hub soll KMUs unterstützen
Wien – Um in der Industrie Innovationen voranzutreiben, gibt es nun seit Anfang November Unterstützung aus der Forschung. Unter dem Namen AI5production sollen Produktionsprozesse kleiner und mittlerer Industriebetriebe (KMU) in Nordost-Österreich mittels moderner Technologien verbessert werden. Die von der Technischen Universität Wien und Universität Linz initiierte Institution ist dabei der größte von vier European Digital Innovation Hubs in Österreich. Diese sollen als zentrale Anlaufstellen im Digitalisierungsprozess fungieren und Unternehmen unterschiedlicher Branchen gezielt mit Expertise und Infrastruktur versorgen. Neben den drei Hubs, die auf die Land- und Forstwirtschaft, Bauindustrie und Mobilität sowie den Tourismus, Sport und öffentlichen Sektor fokussiert sind, ist AI5production auf die industrielle Nutzung innovativer Technologien spezialisiert.
„Es geht darum, die Stärken von Mensch und Maschine zu nutzen und sinnvoll zu verbinden“, sagt Johannes Fröhlich von der TU Wien. Konkret geht es um wissenschaftliche Unterstützung bei Fragen zur Forschung und Entwicklung, Bereitstellung von Forschungsinfrastruktur, Schulungen für Mitarbeitende sowie eine Vernetzung auf nationaler und europäischer Ebene. Der Schwerpunkt liegt auf Technologien, die von künstlicher Intelligenz über Cyber-Security bis hin zu „high-performance computing“reichen. Als Beispiel führt Claudia Schickling, Koordinatorin des Hubs, die Zusammenarbeit von Menschen und Robotern an. Sogenannte Cobots könnten von interessierten Betrieben in Kleinprojekten in einem der Labore getestet werden; ergänzend würde Expertise der insgesamt 16 am Hub beteiligten Institutionen aus Forschung und Industrie zur Verfügung gestellt.
Finanziert werden die Hubs zur Hälfte von der Europäischen Union im Zuge des knapp acht Milliarden Euro schweren Programms Digitales Europa – die restlichen 50 Prozent steuert das Wirtschaftsministerium bei. Insgesamt fließen so rund 17 Millionen Euro in die vier Anlaufstellen, rund ein Viertel geht an AI5production. Die Gelder sind vorerst auf drei Jahre begrenzt, bis dahin sollen 130 Digitalisierungsprojekte umgesetzt, 1300 Schulungen durchgeführt und 75 Unternehmen bei der Suche nach Finanzierungen unterstützt werden.