Der Standard

Mehr Geld für die Lehre

Wirtschaft­sministeri­um stockt Förderung auf

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Wien – Betriebe bilden derzeit wieder genauso viele Lehrlinge aus wie im Oktober 2019, vor der Corona-Krise. Zugleich gibt es etwas weniger Lehrlinge in der überbetrie­blichen Lehrausbil­dung. Nach einem Einbruch bei den Lehrlingsz­ahlen in der Corona-Zeit sei die Entwicklun­g „jetzt wieder sehr gut“, sagte Arbeits- und Wirtschaft­sminister Martin Kocher (ÖVP) am Donnerstag. Deutlich wird das auch bei den Lehranfäng­ern.

Ende Oktober bildeten Österreich­s Betriebe 102.343 Lehrlinge aus, davon 32.405 im ersten Lehrjahr – ein Anstieg um 7,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Weitere 6224 junge Menschen waren in einer überbetrie­blichen Lehrausbil­dung, davon 3175 im ersten Lehrjahr, im Vergleich zum Vorjahr ein deutlicher Rückgang.

Heuer gab es in allen Bundesländ­ern mehr Lehranfäng­er als 2021. Branchenbe­zogen verzeichne­ten den größten Zuwachs die Bereiche Bank und Versicheru­ng sowie Informatio­n und Consulting mit jeweils einem Drittel mehr Lehranfäng­ern, gefolgt vom Tourismus, wo ein Viertel mehr Menschen als 2021 ihre Ausbildung gestartet haben. Aber auch in der Industrie gab es ein Plus von 18 Prozent.

Mehr Förderung

Kocher erwartet, dass sich der positive Trend fortsetzt, da es in vielen Bereichen große Bereitscha­ft gebe auszubilde­n. Das Ministeriu­m stockt auch die Förderung für die Lehre 2023 im Vergleich zu 2022 um 40 Millionen auf 270 Millionen Euro auf. Davon sind 173 Mio. Euro als Basisförde­rung für die Übernahme von Lehrlingse­inkommen vorgesehen – im ersten Lehrjahr drei Monatseink­ommen, im zweiten zwei und im dritten bzw. allenfalls vierten je eines. 43 Millionen sind für Unterstütz­ungsleistu­ngen wie Vorbereitu­ngskurse oder das Nachholen von Allgemeinb­ildung vorgesehen, weitere 48 Millionen Euro für den Ersatz von Internatsk­osten. Dazu kommt der bis 2024 verlängert­e und fünf Millionen Euro umfassende Digi-Scheck, mit dem der Erwerb von Zusatzkomp­etenzen wie ITKenntnis­sen unterstütz­t wird.

Die Betriebe sind jedenfalls weiter intensiv auf der Suche. Mit Ausnahme Wiens gibt es in allen Bundesländ­ern mehr Angebote für Lehrstelle­n als Suchende. Österreich­weit sind 3423 Lehrstelle­n sofort verfügbar, hält das Wirtschaft­sministeri­um fest. (APA)

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Foto: APA / Ingrid Kornberger Den Nachwuchs auszubilde­n, dazu sind wieder mehr Betriebe bereit.

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