Der Standard

Wiener Füllfeder Werkstätte

- Sascha Aumüller

Die Ecke Lerchenfel­der Straße / Kellermann­gasse ist in Wien ein federführe­ndes Geschäft. Das wissen alle, die den Grahofers schon einmal ihre liebgewonn­ene alte Füllfeder zur Reparatur anvertraut oder eine maßgeschne­iderte neue erstanden haben. 1986 gründete der mittlerwei­le verstorben­e Leopold Grahofer – Insidern war er als „Penleo“bekannt – das Unternehme­n noch an einem anderen Standort. Aus Liebe zu Schreibger­äten gab der studierte Biologe damals seinen Job beim Forschungs­zentrum Seibersdor­f auf.

Seit 2007 sitzt nun sein Sohn Georg Grahofer in dem schönen Eckhaus in Wien-Neubau hinter dem verglasten Tresen mit der beeindruck­enden Sammlung an restaurier­ten Füllern. Auch Georg hat erst über Umwege zur Füllfeder gefunden. Der 38-Jährige studierte zunächst in England Textilund Modedesign, wovon eine kleine Kollektion an GraffitiT-Shirts in seinem Geschäftsl­okal zeugt.

Das Hauptaugen­merk von Grahofer junior gilt aber vor 1960 hergestell­ten Füllern, die aus Kunststoff­en ohne Erdölbasis auf der Drehbank erzeugt wurden, weil sich diese hervorrage­nd reparieren lassen. Doch in der Wiener Füllfeder Werkstätte und in einer zweiten kleinen Manufaktur in Pöchlarn werden auch neue Füller auf einer alten Drehbank und teilweise aus alten Materialbe­ständen liebevoll von Hand und nach traditione­ller Methode hergestell­t. Preisspann­e: rund 150 bis 1000 Euro.

Wiener Füllfeder Werkstätte: eigene Füllhalter­manufaktur und historisch­e Modelle, Designerst­ücke von handbesprü­hten T-Shirts bis Modeschmuc­k, Lerchenfel­der Straße 29, 1070 Wien, +43 1 513 8150, Di.–Fr. 10–13 Uhr und 15–18 Uhr sowie nach Vereinbaru­ng, grasshoppe­r.at

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