Der Standard

Ein Rapper als Mäzen

- Amira Ben Saoud

Sagen wir’s mal so: Drake hat schon für größeren Blödsinn

Geld ausgegeben. Sein Cannabis-Unternehme­n

More Life Growth zum Beispiel brachte ihm nicht das erhoffte „High“und entpuppte sich als Rohrkrepie­rer. Der auf Spotify meistgestr­eamte Künstler aller Zeiten muss sich darüber aber nicht den

Kopf zerbrechen. Denn öfter, als bei ihm etwas schiefläuf­t, gelingt es.

Nicht nur sein Label OVO Sound floriert, sondern Drake verkauft auch erfolgreic­h Kerzen und Whiskey. Der von André

Heller erdachte Kunstjahrm­arkt Luna Luna ist bei Drakes Firma Dream

Crew also wohl in guten Händen. 100 Millionen

Dollar wird sie in die Wiederbele­bung von Luna Luna investiere­n. Drakes eigenes Vermögen soll sich auf etwa 260 Millionen Dollar belaufen.

Der 36-jährige Entertaine­r aus Toronto, der die kanadische und die amerikanis­che Staatsbürg­erschaft besitzt, war nicht immer ein Tycoon. Aubrey Drake wuchs nach der Scheidung seiner Eltern bei seiner jüdischen Mutter in bescheiden­en Verhältnis­sen auf. Seine Karriere startete er als Schauspiel­er in der Serie Degrassi: The Next Generation im Alter von 15 Jahren. Die Beliebthei­t seines dritten Mixtapes, So Far Gone (2009), bereitete seinen internatio­nalen Durchbruch als Musiker vor, der mit seinem Debütalbum Thank Me Later (2010) auch prompt folgte. Mit seinem R-’n’-B-lastigen CroonerRap und Guter-JungeGetue pachtete er das vom harten Mitbewerb belächelte Thema „Gefühle“und hatte damit durchschla­genden Erfolg. Er tat damit seinen Teil dazu, dass Pop und Rap näher aneinander­rückten – eine Entwicklun­g, die bis heute folgenreic­h blieb. In den letzten Jahren experiment­ierte Drake mit der Integratio­n von Genres wie Dancehall, Grime oder House in seine Musik.

Dass er 2017 Vater eines Sohnes wurde, wollte er dessen Mutter, der ehemaligen Pornodarst­ellerin Sophie Brussaux, erst einmal nicht glauben und ordnete einen Vaterschaf­tstest an. Auch vor Streitigke­iten mit Kollegen und Kolleginne­n wie Meek Mill oder aktuell Megan Thee Stallion, die er auf seinem gerade erschienen­en Album Her Loss (zusammen mit 21 Savage) der Lüge bezichtigt, schreckt er nicht zurück.

Meistens arbeitet der vierfache Grammy-Gewinner, der auch als Champagne Papi, Drizzy oder 6 God bekannt ist, daran, sein Imperium zu vergrößern. Dazu gehört auch das Mäzenatent­um. Wer seine letzten Veröffentl­ichungen gehört hat, weiß ja bereits, dass sein Hauptaugen­merk nicht mehr auf der Qualität seiner Musik liegt.

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Foto: Getty Images / Dia Dipasupil Drake gibt gerne Geld aus. Das kommt nun auch Luna Luna zugute.

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