Bei mir muss immer irgendwas herumliegen
Schauspielerin und Kabarettistin Caroline Athanasiadis hat seit der Pandemie einen Zweitwohnsitz in WienLiesing. Dort findet das Familienleben statt, und dort werden auch mal Schauspielerinnenhunde gesittet.
„Der Fressnapf? Der steht immer in der Küche, obwohl wir gar kein Haustier haben. Ich sitte aber immer wieder Hunde von Kolleginnen, zum Beispiel Angelika Niedetzky, Aida Loos, Lisa-Lena Tritscher. Da kommen die Hunde für mehrere Tage oder sogar Wochen zu uns; im Sommer hatte ich drei Hunde gleichzeitig. Das ist vor allem auch für meine Kinder super, und die wissen dadurch auch schon sehr gut, wie man mit Hunden umgehen muss, auch mit Kampfhunden. Ganz in der Nähe ist der Liesingbach, da laufen viele Hunde frei herum, und so habe ich dabei ein viel besseres Gefühl.
Das Haus hier in der Breitenfurter Straße ist aber eigentlich nur mein Zweitwohnsitz. Es gehört meinem Mann, er hat es geerbt, weil leisten kann man sich das ja nicht mehr. Oder nur als Bauträger. Von denen bekommen wir wöchentlich Anfragen, ob wir verkaufen. Das kann man sich nicht vorstellen! Die gebotenen Preise sind mitunter ein Witz: Vor Jahren hat einer mal 68.000 Euro geboten. Mein Mann hat sofort gesagt: ‚Zwei Millionen!‘ Darauf sagte der: ‚Das ist ja utopisch!‘ Und wir sagten: ‚Ja, aber Ihr Angebot auch!‘ Wir verkaufen aber ohnehin nicht. Das Haus ist circa 70 Jahre alt und im Lauf der Zeit immer größer geworden. Der Opa meines Mannes hatte schon was dazugebaut, dann der Papa, und so wurde es Stück für Stück größer.
Ich habe auch noch eine Wohnung im 16. Bezirk. Dort schreibe und probe ich, und einige Verwandte und Freundinnen von mir wohnen dort nebenan.
Zunächst wohnten auch wir dort, nachdem mein Mann und ich uns kennengelernt hatten, aber in der Pandemie sind wir quasi hierher ausgewandert. Am Liesingbach haben wir in den Lockdowns sehr viel Zeit verbracht.
Aufgewachsen bin ich in Meidling, in der Arndtstraße, direkt gegenüber vom Flex, bevor das später zum Donaukanal gezogen ist. Ich habe von meinem Zimmer aus auf Leute mit grünen und rosa Haaren geschaut, damals war das noch ein reines Punklokal. Meine Eltern sagten immer, ich darf da nicht hin. Aber so schlimm habe ich es gar nicht in Erinnerung. Da war’s am Karlsplatz, wo ich in die Schule gegangen bin, oft schlimmer.
Beim Wohnen ist mir wichtig, dass es gemütlich ist. Ich könnte nie in einer wunderschön eingerichteten, aber kalten und sterilen Wohnung leben. Bei mir muss auch immer irgendwas herumliegen, sehr zum Leidwesen meines Mannes. Man muss sehen, dass da wer wohnt. Auch in der Küche, wo es aber natürlich nicht schmutzig sein darf. Mein Kühlschrank ist voller Magnete mit Reise- und anderen Erinnerungen, das ist wahrscheinlich der vollste Kühlschrank, den ihr je gesehen habt. Und doch hat immer noch was Platz, es kommt laufend etwas dazu, das ist faszinierend!
Mein Lieblingsmöbel ist das Sofa, das wir gekauft haben, als wir hier fix einzogen. Das kann man elektrisch ausfahren, was bei uns die übliche Position ist, denn dann passen wir alle vier drauf. Der Kleine liegt oben, der Große in der Mitte, die Erwachsenen links und rechts. Ich hab aber an sich wenig Zeit, mich hinzusetzen und zum Beispiel Texte zu lernen. Das versuche ich unterwegs zu machen, oder bei den Proben direkt. Wenn ich zu Hause bin, hab ich immer was zu tun, da gibt’s die Kinder und den Haushalt.
Mein Wohntraum? Na ja, ein Haus am Meer, das wäre für mich als halbe Griechin natürlich aufgelegt. Aber ich hoffe, dass ich hier auch einmal Enkelkinder haben werde, und dann will ich da sein. Eher würde ich also mit meinem Mann ein Haus am Meer für drei Monate mieten, das ist sicher günstiger, als ein Haus zu kaufen.
Nein, mein Wohntraum ist ein begehbarer Kleiderschrank! Den hatte ich nämlich als Kind, danach nie wieder. Eigentlich ist das ja absoluter Luxus! Aber das ist so ein Traum, dass ich da reingehe und einen Überblick “habe über alles. Wenn die Kinder draußen sind, dann geht das in Erfüllung!