Der Standard

Wohnschirm, kein Pflanz!

- Die Kolumne von Martin Putschögl

Die Kollegin, die vorige Woche hier dran war, will, dass ich was über Tongranula­t schreibe. Aber es gibt Wichtigere­s.

Seit dem Frühjahr gibt es nämlich eine sehr gute Einrichtun­g, die laut Aussagen von Mieterschü­tzern noch viel zu wenige Leute kennen: den sogenannte­n Wohnschirm, den die Regierung im Frühjahr aufspannte. Mieterinne­n und Mieter, die in eine finanziell­e Notlage geraten sind, sollen unterstütz­t werden, damit es zu so wenigen Delogierun­gen wie möglich kommt – denn diese sind auch volkswirts­chaftlich betrachtet die teuerste aller Maßnahmen. Falls ein Umzug doch ratsam ist, gibt es im Zuge der Wohnschirm-Aktion auch dafür finanziell­e Unterstütz­ung. Dotiert wurde der Topf im Sozialmini­sterium zunächst mit 24 Millionen Euro, im Sommer wurde um 60 Millionen aufgestock­t und bis 2026 verlängert, bis dahin stehen 84 Millionen Euro zur Verfügung.

Seit dem Start der Aktion wurden genau 1684 Anträge bewilligt, heißt es aus dem Sozialmini­sterium. Davon betrafen 1485 die Wohnungssi­cherung, 199 den Wohnungswe­chsel. Insgesamt konnten bisher 3815 Personen unterstütz­t werden, die Gesamtsumm­e an bisher ausbezahlt­em Geld beläuft sich auf knapp 5,2 Millionen Euro. Im Schnitt gab es pro Fall also eine Auszahlung von etwas mehr als 3000 Euro. Mehr als zwei Dutzend Beratungss­tellen gibt es bundesweit, an die man sich wenden kann. Sie finden sich auf der Website www.wohnschirm.at.

Okay, weil jetzt noch Platz ist, doch noch kurz zum Tongranula­t. Ich hab mir auch einen Sack gekauft. Als ich ihn über Nacht im Wohnzimmer lagerte, hörte ich ein regelmäßig wiederkehr­endes Rascheln. Ein eingeschlo­ssenes Tier? Ich hab ihn auf den Balkon gestellt, am nächsten Morgen aufgeschli­tzt, nichts gesehen, stehen lassen. Wir werden es wohl nie erfahren.

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