Strafe für Ex-Ortschef reduziert
Sieben Jahre Haft und Parteiausschluss für Höckner
Justitia hat in der Causa rund um den ehemaligen Bürgermeister von Scharten das letzte Wort gesprochen: Am Montag fällte das Oberlandesgericht Linz in letzter Instanz das Urteil – Jürgen Höckner muss für sieben Jahre ins Gefängnis. Das OLG senkte die Strafhöhe gegen den wegen mehrfacher Vergewaltigung schuldiggesprochenen Ex-ÖVPOrtschef und Landtagsabgeordneten um ein halbes Jahr. Und gab somit der Berufung des Angeklagten mit der Begründung statt, dass er dem Opfer die laut erstinstanzlichem Urteil zugesprochenen 7000 Euro bereits bezahlt habe und dass mit der langen Haftstrafe die Möglichkeit, in ein normales Leben zurückzukehren, genommen werde.
Höckner selbst verfolgte das Verfahren zunächst mit stoischer Miene. Lediglich ein leichtes Kopfschütteln war beim Verlesen des erstinstanzlichen Urteils auszumachen.
Demnach hat Höckner zwischen 2014 und 2016 eine damalige Rathausmitarbeiterin zweimal sexuell belästigt, dreimal vergewaltigt und – als sie ihr Schweigen schließlich brach – verleumdet.
Unmittelbar vor der Urteilsverkündung am OLG setzte Höckner unter Tränen zu einem letzten Verteidigungsversuch an: „Jeder Tag im Gefängnis ist einer zu viel, da ich weiß, dass ich diese Taten nicht begangen habe.“Und auf die Frage der Richterin, ob er das Urteil verstanden habe: „Ich verstehe das Urteil nicht, aber ich habe es verstanden.“
ÖVP-Mitglied war Höckner übrigens noch auffallend lange. Unmittelbar vor der Entscheidung über seine Nichtigkeitsbeschwerde war der Politiker noch von der zuständigen Landesrätin Michaela LangerWeninger (ÖVP) für seine langjährige Tätigkeit als Obmann eines Regionalverbandes geehrt worden. Seit wenigen Tagen sei Höckner aber nicht mehr Mitglied der OÖVP, heißt es vonseiten der Landespartei.