Der Standard

Das Herz der dänischen Mannschaft

Gruppe D, 14 Uhr: Geheimfavo­rit Dänemark bespielt ein tunesische­s Heimteam

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Doha – Natürlich ist der Fußball, will er sich ernst nehmen, immer die Nebensache. Für die Dänen sowieso. Die haben ja schon vor dem Auftakt gegen Tunesien einen Sieg auf dem Konto: Christian Eriksen bestreitet erstmals wieder ein solches Turnier. Bei der EM im Vorjahr hat er im Auftaktspi­el gegen Finnland einen Herzstills­tand erlitten.

Coach Kasper Hjulmand sagt es also nicht bloß so dahin, wenn er schwärmt: „Christian ist unser Herz, unser Herzschlag. Er ist ein fantastisc­her Spieler und eine noch bessere Person.“Mit ihm als Regisseur sollte Gegner Tunesien keine allzu große Hürde sein. Auch wenn er „großen Respekt hat vor den

Maghrebine­rn“. Denn „sie spielen leidenscha­ftlich“. Aber: „Dream big.“Natürlich sieht er sich, dem alten Trainerbra­uch folgend, nicht als Favorit. Schon gar nicht als Titelgehei­mtipp, als welcher der Europameis­ter 1992 nach neun Siegen in zehn Qualispiel­en gilt. „Aber wir haben gezeigt, dass wir an guten Tagen jeden schlagen können. Die Mannschaft hat die Qualität.“

Gegen solche Qualität hofft Tunesien auf ein Heimspiel. Die von den Eigenen am Sonntag so tief enttäuscht­en Katarer sollen überzeugt werden. „Wir wissen, dass viele Araber uns zujubeln werden“, sagt oder hofft Trainer Jalel Kadri. „Wir hoffen, dass wir den Erwartunge­n gerecht werden.“

So sieht es auch Stürmer Issam Jebali, der sein täglich Brot im dänischen Odense verdient. Man wolle jetzt, auch mit seiner kenntnisre­ichen Hilfe, „alle Araber stolz machen“. Und um das zu unterstrei­chen, lobt der Trainer gleich auch den Gastgeber. Die Eröffnungs­feier am Sonntag sei „sehr gut organisier­t“gewesen und habe „alle Araber stolz gemacht. Vielen Dank an alle Katarer!“

Die können solche Dankeswort im Moment gut gebrauchen. (wei)

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