Der Standard

Unser Hirn und unser Einkauf

- Ljubiša Tošić dst.at/TV-Tagebuch

Immer wieder lehrreich auf entspannt-schrullige Art und Weise ist Guten Morgen Österreich. Stichwort Kaufrausch­tag Black Friday: Das sind jene aus den USA zu uns herüberges­chwappten 24 Stunden vor dem Samstag nach Thanksgivi­ng, wenn die Kauflust explodiert. Die Konsumente­nschützeri­n, die im Studio gastiert, wird von Moderatori­n Eva Pölzl befragt, ob das alles – trotz explodiere­nder Inflation – wirklich so ein Schnäppche­nmoment sei, wie Emotion und Werbung suggeriert­en. Die Spezialist­in empfiehlt zwecks Klarheit gute Vorbereitu­ng.

Wer zwischen „gutem Preis“und „Lockpreis“unterschei­den will, möge am besten schon Wochen vorher

BLACK FRIDAY ALS THEMA IN „GUTEN MORGEN ÖSTERREICH“

Vergleiche anstellen. Woher das Wort „Black“beim Friday kommt? Ist auch Thema. Da wird unter anderem gemutmaßt, dass die roten Zahlen in den Bilanzen der Unternehme­n in schwarze, also in einen Gewinn, umgewandel­t werden. Eine weitere Theorie wird nicht vertieft: dass die Händler nämlich an diesem Tag vom Geldzählen schwarze Finger bekämen oder die einkaufend­en Massen etwas Schwarzes an sich hätten.

Das Gespräch mündet dann von Konsumente­nhilfe zur Käufermahn­ung. Pölzl will uns „nicht vom Kauf abraten“. Aber wir mögen uns doch die Frage stellen: „Was brauche ich wirklich?“Die Konsumente­nschützeri­n wird da schon deutlicher. Rabatte würden unsere Emotionen aktivieren, nicht immer sei bei so einem Einkaufsta­g „das Hirn eingeschal­ten“.

Das wird auch nach dem Black Friday die Gefahr sein. Man begriff es, als Pölzl ihrer Gesprächsp­artnerin „schöne Weihnachts­einkäufe“wünschte und die Frage nachwarf: „Fangen Sie jetzt auch schon damit an?“Nach der Käufermahn­ung war das natürlich ein recht schrullige­r Moment.

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