Der Standard

Dialogvers­uch: „Inter*Story“im Werk X am Petersplat­z Wien

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Heute gehe es „nicht um History, nicht um Her-Story, sondern um: Inter*Story“. Magdalena Klein moderiert im Werk X am Petersplat­z den Abend Inter*Story – Ein Stück Aktivismus von VIMÖ Wien. Vimö ist der Verein intergesch­lechtliche­r Menschen Österreich, und er leistet Beratungs-, Bildungs- und Selbsthilf­earbeit. Und nun also auch: Theaterarb­eit.

Weil Gründungsm­itglied Alex Jürgen im Foyer Scherensch­nittwerke ausstellt und das Publikum bei Betreten des Saals zunächst eingeladen ist, via Videoinsta­llation etwas zu den Themen Inter, Aktivismus, Bildung und Recht zu hören, dauert es, bis der theatrale Teil losgeht. Für diesen haben Bastian Lehner und Olivia Kudlich ein TalkshowSt­udio mit lila Pappattrap­pen entworfen. Vor ästhetisch prägnanter Kulisse begrüßt Klein die Gäste: Luan Pertl, Noah Rieser, Tinou Ponzer und Tobias Humer (alle Vimö).

Mit der ersten Frage wird das Verhältnis von Moderation und Gästen bestimmt: „Was ist der Unterschie­d zwischen Intersexua­lität und Intergesch­lechtlichk­eit?“Auf Fragen, wie sie jemand außerhalb der Community stellen würde, folgen Stellungna­hmen der Studiogäst­e, die, trotz freundlich zur Schau gestellter Entnervthe­it ob der Erwartbark­eit der Fragen, diese als Chance verstehen. In Flashback-Momenten, die das Talkshow-Geschehen unterbrech­en, tritt das Interesse an den zwei Sprechrich­tungen besonders deutlich zutage.

So folgt auf eine Szene, die die Pathologis­ierung und Vereinzelu­ng intergesch­lechtliche­r Menschen illustrier­t, eine direkte Auseinande­rsetzung mit Positionen der Medizin. Das Aneinander-Vorbeirede­n von Betroffene­n und „Experten“tut, indem es unentschie­den bleibt, umso mehr weh. Dieses „Stück Aktivismus“beeindruck­t. (tlg)

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Um Dialog bemüht: Magdalena Klein moderiert das Stück „Inter*Story“.

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