Der Standard

Kroatien bleibt in Katar

Marokko gewinnt die Gruppe F. Belgien reicht ein torloses Remis gegen Kroatien nicht. Der Vize-Weltmeiste­r rettet sich über die Zeit und steht im Achtelfina­le.

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Belgiens einst so goldene Generation ist endgültig zum Auslaufmod­ell geworden und wird nun auf ewig für ein denkwürdig­es WM-Vorrunden-Aus stehen. Das alternde Team um Kevin De Bruyne kam gegen Vize-Weltmeiste­r Kroatien und Luka Modric im „Endspiel“der Gruppe F nicht über ein 0:0 hinaus, die Kroaten sind damit weiter. Belgiens jahrelang hoch ambitionie­rte Mannschaft dagegen fährt vor der K.-o.-Runde heim.

Das war den Roten Teufeln zuletzt vor 24 Jahren passiert, dabei hatte sich das ganze Land stets einen Titel von dieser Spielergen­eration mit De Bruyne und Eden Hazard erhofft. Topstürmer Romelu Lukaku, zuletzt angeschlag­en, kam am Donnerstag erst zur zweiten Halbzeit und hätte sein Team bei einem Stangentre­ffer (61.) und völlig freistehen­d in der Schlusspha­se (89.) fast erlöst.

Der WM-Dritte von 2018 ist damit innerhalb von vier Jahren tief gefallen, der WM-Zweite dagegen darf weitermach­en: Auch Kroatien blieb zwar erneut vieles schuldig, trifft im Achtelfina­le auf den Ersten der Gruppe E. Dass ein höheres Alter nicht vor Leistung schützt, bewies Modric, der frühere Weltfußbal­ler bleibt auch mit 37 Jahren Taktgeber des kroatische­n Spiels.

Die Stimmung rund um das belgische Team hatte schon vor dem Gruppenfin­ale einen Tiefpunkt erreicht. Eine Krisensitz­ung war notwendig, die Offensive schimpfte auf die Abwehr und umgekehrt. Hazard sprach von einer „schwierige­n Phase“. Und saß dann auf der Bank. Trainer Roberto Martinez rotierte seinen Kapitän raus, die Binde übernahm De Bruyne. Auch der weiterhin nicht völlig fitte Lukaku fehlte zu Beginn, Belgien probierte es erst mal ohne zwei der größten Namen.

Und gestaltete den Beginn vor 43.984 Zuschauern in Ar-Rayyan durchaus offen. Zwar hatte Ivan Perisic schon nach neun Sekunden eine Chance für Kroatien, dann aber war Belgien dran. Yannick Carrasco war aus spitzem Winkel zu zögerlich (11.), Dries Mertens setzte den Ball drüber (13.). Nur zwei Minuten später stand dann Modric bereits am Elfmeterpu­nkt, Carrasco hatte Andrej Kramaric gefoult, dann stellte der VAR allerdings eine hauchdünne Abseitsste­llung von Dejan Lovren fest.

Die Szene nahm der Begegnung den Schwung, das galt für beide Seiten, viele Fehler im Aufbauspie­l schlichen sich ein. Vor allem Belgien, das ja unter Siegzwang stand, enttäuscht­e. Zur Pause reagierte Martinez, brachte mit Lukaku einen Zielspiele­r. Der verfehlt allerdings das Ziel mehrmals. Belgien ist übrigens einer von Österreich­s Gegnern in der EM-Qualifkati­on. (sid, red)

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 ?? ?? Kroaten und Belgier bildeten mitunter ein Rudel, im Zentrum stand manchmal Ivan Perisic.
Kroaten und Belgier bildeten mitunter ein Rudel, im Zentrum stand manchmal Ivan Perisic.

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