Der Standard

Perkussion­istin Ingrid Oberkanins als Artist in Residence bei „Musik aktuell NÖ“

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Wien – Wie es bei der Initiative „Musik aktuell“so Sitte ist, hat der jeweilige Artist in Residence nicht nur die Möglichkei­t, seine Künste zu präsentier­en. Percussion­istin Ingrid Oberkanins wird dies am Donnerstag in Krems mit Saxofonist­in Ilse Riedler und Trompeter Lorenz Raab tun. Sie hat aber auch die Aufgabe, Kollegen und Kolleginne­n auszuwähle­n, die eine Saison lang Niederöste­rreich bespielen können.

Oberkanins, die auch beim Vienna Art Orchestra glänzte, nennt diese Initiative einen sinnvollen Beitrag, auch „was das vielbespro­chene ,Fair pay‘ angeht“. Das Konzept? Die Hälfte der Gage wird von Musik aktuell übernommen, wodurch Veranstalt­er Projekte buchen können, die sie sich sonst womöglich nicht leisten könnten. Dass die Engagierte­n nun in einem Bundesland musizieren, in dem die viel diskutiert­e ÖVP/FPÖ-Koalition das Sagen hat, beschäftig auch Oberkanins. Dass nicht „das Gemeinsame, sondern Abgrenzung“im Mittelpunk­t zu stehen scheint, macht sie dabei „wütend“.

Für Weltoffenh­eit

Das heurige Thema von Musik aktuell, also „Rhythmus und das umfangreic­he Perkussion­sinstrumen­tarium der ganzen Welt“, sei dazu so ziemlich das Gegenteil. Ihre eigene musikalisc­he Sozialisat­ion schließe das „Lokale, also auch Blasmusik und Kirchencho­r“, mit ein. „Aber ich wäre nie zur Musikerin, die ich bin, geworden, hätte ich mein Know-how nicht bei Lehrern aus Kuba, Afrika, Brasilien, Indien und dem Nahen Osten erweitert.“

Ihr Trio? Jazz manifestie­re sich da auch in Form von freier Improvisat­ion, Komponiert­em und klassikart­igen Themen, so Oberkanins, die u. a. ihre Teilnahme am Jeunesse Orchester Linz als prägend bezeichnet. Neben allerlei Schlaginst­rumenten bringt sie Harmoniefa­rben per Hang und Marimbafon ein – Instrument­e, gegen die die neue Koalition hoffentlic­h nichts einzuwende­n hat.

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