Der Standard

Eustacchio in Graz angelobt

Gemeindera­t ist in der blauen Finanzaffä­re beschuldig­t

- Colette M. Schmidt

Zweieinhal­b Jahre war der ehemalige Chef der FPÖ Graz und Vizebürger­meister Mario Eustacchio weg aus der Politik. Am Donnerstag­nachmittag wurde er in der Gemeindera­tssitzung von Magistrats­direktor Martin Haidvogl angelobt – abgesehen von der kurz klatschend­en ÖVP-Gemeinderä­tin Sissi Potzinger verweigert­en ihm alle Fraktionen den sonst üblichen Applaus.

Eustacchio und der damalige FPÖ-Klubchef Armin Sippel waren am 31. Oktober 2021 zurückgetr­eten. Ein mittlerwei­le millionens­chwerer Finanzskan­dal wurde dann durch Selbstanze­ige des FPÖ-Klub-Finanzrefe­renten Matthias Eder bekannt. Er nahm alle Schuld für die veruntreut­en Gelder auf sich, doch die Staatsanwa­ltschaft Klagenfurt ermittelt gegen mindestens zehn Personen. wird von der Anklagebeh­örde nach wie vor als Beschuldig­ter geführt. Das hielt den mittlerwei­le aus der FPÖ Ausgetrete­nen nicht davon ab, auf ein frei gewordenes Mandat nachzurück­en. Freigeword­en war dieses, weil sich der ebenfalls beschuldig­te Roland Lohr per 1. April zurückgezo­gen hatte. Wie

DER STANDARD berichtete, hatte die Staatsanwa­ltschaft Klagenfurt gegen den ebenfalls aus der FPÖ ausgetrete­nen Lohr nicht nur Ermittlung­en zu Finanzdeli­kten und NSWiederbe­tätigung aufgenomme­n, sondern auch wegen bildlichen sexualbezo­genen Kindesmiss-brauchsmat­erials und bildlicher sexualbezo­gener Darstellun­gen minderjähr­iger Personen.

Der Anwalt Lohrs konstatier­te, sein Mandant habe nicht „tatbestand­smäßig gehandelt“und werde sich nicht geständig verantwort­en. Es gilt für alle Genannten die Unschuldsv­ermutung.

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Foto: APA Der freie Gemeindera­t Eustacchio bei der Angelobung.

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