Heimat Fußball
Mansur Faqiryar erzählt seine Lebensgeschichte, die ohne Fußball ganz anders wäre. Der Sport hat ihm immer Kraft gegeben – in Bremen genauso wie in Kabul.
Mansur Faqiryar ist ein Jahr alt, als er 1987 zusammen mit seinen Eltern und seiner Schwester nach Deutschland kommt. Die Familie muss aus politischen Gründen aus ihrer Heimat Afghanistan fliehen. Mit fünf Jahren kickt Faqiryar auf einer Wiese im Bremer Problemviertel Kattenturm. Fußball ist für ihn mehr als nur ein Hobby. Ruft ihn die Mutter durch das Küchenfenster zum Essen, stellt er sich taub. Mit sieben kommt er in einen Verein – auch zur Freude der Nachbarn, denen der Lärm vor der Haustür oft zu viel war. Auch in der Schulzeit ist Fußball für ihn wichtiger als Chemie oder Geografie. Trotzdem: Faqiryar macht Abitur. Und er wird Kapitän in der Regionalliga. „Das Schöne am Fußball ist, innerhalb kürzester Zeit viele ganz verschiedene Menschen kennenzulernen“, schreibt Faqiryar. Das tut er nicht nur in Deutschland. Der Trainer der afghanischen Fußballnationalmannschaft interessiert sich für ihn. Mit 22 Jahren steht er plötzlich für Afghanistan auf dem Spielfeld. 2013 wird er dort zum Helden: Mit dem Nationalteam gewinnt er die Südasienmeisterschaft, hält als Torwart in einem wichtigen Spiel zwei Elfmeter. Faqiryar zeigt in seinem Debüt Heimat Fußball, wie Sport Menschen und auch verschiedene Länder verbinden kann. So ist er heute Torwarttrainer in Afghanistan, aber auch Sportkoordinator in Bremen. Sein Buch ist für Leser mit guten Deutschkenntnissen (ab Niveau B2) zu verstehen.