Die Logistik revolutionieren
Der Oktober ist für Nüwiel der magische Monat. Denn jetzt wird der erste Anhänger der Firma offiziell ausgeliefert. Angefangen hat alles 2016: Fahad Khan, Natalia Tomiyama und Sandro Rabbiosi lernen sich auf einem Workshop in Hamburg kennen. Der Workshop soll junge Leute zum Gründen animieren. Also sucht das Trio nach einer guten Idee für ein Start-up. Die ist schnell da: Ein elektrischer Anhänger soll es sein. Einer, der mit einer intelligenten Software arbeitet und das Transportproblem in großen Städten löst. Denn dort gibt es für die Lastwagen und Autos der Logistikfirmen viel zu wenig Platz. Trotzdem müssen die Produkte schnell zum Kunden. Tomiyama analysiert zuerst den Markt: Gibt es schon so einen elektrischen Anhänger? Die Antwort ist nein. Die drei Hamburger bewerben sich für ein Gründerstipendium – und bekommen es. Es ist nur das erste von vielen.
Die Idee Ein elektrischer Anhänger für den Transport von Dingen in Stadtzentren. Warum braucht die Welt das? In Metropolen ist es oft eng, es gibt viel Verkehr und wenige Parkplätze. Ein Anhänger ist praktisch – und gut für die Umwelt.
Der schönste Moment?
Von 1300 internationalen Start-ups kommen wir bei Ikea unter die Top 10 und bekommen eine Einladung in ein Bootcamp in Schweden.
Heute arbeiten elf Menschen für Nüwiel. Firmen wie UPS, Liefery und Ikea haben die Anhänger schon getestet. Man kann sie mit dem Fahrrad (Tempo: bis 25 Kilometer pro Stunde) oder auch als Fußgänger (Tempo: bis sechs Kilometer pro Stunde) nutzen. „Alle waren sehr zufrieden“, erzählt Johanna Maasackers. Sie kümmert sich bei Nüwiel um das Marketing und die Kommunikation. „Ein Anhänger kann 150 Kilo transportieren. Aber man merkt das Gewicht nicht.“Er bremst und beschleunigt nämlich automatisch. „Ein Sensor misst kontinuierlich die Distanz zwischen Mensch und Anhänger“, erklärt Maasackers. „Fährt ein Fahrradfahrer zum Beispiel schneller, bekommt auch der Motor sofort das Signal, zu beschleunigen.“
Circa 70 Kilometer kann der elektrische Anhänger fahren, bis er wieder Strom braucht. Nüwiel will, dass nicht nur Firmen, sondern auch Privatpersonen ihn bald nutzen. „Man kann eigentlich alles auf unserem Anhänger transportieren“, sagt Maasackers. „Er ist nichts anderes als eine Plattform, auf die man fast alles aufbauen kann.“Vielleicht fahren also bald nicht nur Möbel und Pakete, sondern auch Kinder im Anhänger.