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Kreatives Upcycling

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Die Idee Möbel und andere Produkte aus alten Feuerwehrs­chläuchen Warum braucht die

Welt das? Warum etwas wegwerfen, woraus man tolle Dinge machen kann? Es gibt Materialie­n, die fantastisc­h für ein Upcycling sind.

Der schönste Moment? Die Crowdfundi­ng-Kampagne ist ein Erfolg. Bis zum letzten Tag war nicht sicher, ob mein Start-up Dievers Design genug Startkapit­al bekommt.

Für Lis Evers war schnell klar: Sie möchte etwas Kreatives mit „Müll“machen. Einfach alles wegwerfen war für die 26-Jährige nie eine Option. Schon als Studentin der Umweltwiss­enschaften in Lüneburg (Niedersach­sen) hat sie überlegt, mit welchem Material man nachhaltig arbeiten kann. „Ich habe dann in England eine Firma gesehen, die aus Feuerwehrs­chläuchen Taschen macht“, erzählt sie. „Darüber wollte ich mehr wissen.“Wo aber kann man alte Feuerwehrs­chläuche bekommen? „Ich habe schnell gelernt, dass es wirklich ein Feuerwehrs­chlauch-Universum gibt“, erzählt Evers und lacht. „Es gibt extrem dünne Schläuche, dicke Schläuche, Schläuche in verschiede­nen Farben …“Aber wer darf in einer Kommune die alten Schläuche verkaufen? Um das zu erfahren, muss Evers wirklich lange telefonier­en.

Das viele Telefonier­en hat sich gelohnt: Das Material ist für Evers perfekt. „Es fühlt sich nicht nur toll an. Es ist auch sehr stabil und sieht wie neu aus“, erklärt sie. Für ihr Label Dievers Design hat Evers zum Beispiel Rucksäcke, Hocker und Liegestühl­e aus Feuerwehrs­chläuchen designt. Immer in Kombinatio­n mit anderen Materialie­n. Kooperatio­nspartner sind Behinderte­nwerkstätt­en aus der Region. Dort wird jedes einzelne Stück mit der Hand gemacht. Denn für Evers ist auch die soziale Komponente ihres Start-ups sehr wichtig.

„Ich habe meine Prototypen dann auf Messen vorgestell­t“, erzählt sie. „Viele Besucher haben zuerst nicht erkannt, dass ich mit Feuerwehrs­chläuchen gearbeitet habe. Aber alle haben das Design sofort toll gefunden.“Deshalb war klar: Es geht weiter. Mit einer Crowdfundi­ng-Kampagne hat Dievers Design im August letzten Jahres Startkapit­al gesammelt. Ein paar Monate später war der eigene Shop online. Auch zwei Läden in Berlin und einer in Lüneburg bei Hamburg haben Stücke von Dievers Design im Angebot. Ein Hotel in Kopenhagen hat vor kurzer Zeit Liegestühl­e für die Sonnenterr­asse bestellt. „Mein Team und ich haben viele Ideen für weitere Produkte“, sagt Chefin Evers. „Aber natürlich müssen wir uns auch sehr um den Verkauf der Produkte kümmern, die wir schon haben. Es wird sicher spannend.“

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Das Start-up Dievers Design macht Möbel und Taschen aus Feuerwehrs­chläuchen.
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