Ja, sie können es
Eine Ausstellung in Heilbronn zeigt, wie wichtig Frauen für die Kunst sind.
Die Bildhauerei war für die meisten Menschen lange Zeit die „unweiblichste aller Künste“. Man meinte, Frauen können keine Kunst aus harten Materialien wie Stein oder Metall machen. Künstlerinnen wie Käthe Kollwitz zeigten klar, dass das nicht stimmt. Aber einfach war das nicht. So sollte Kollwitz 1898 einen Preis für Radierungen und Lithografien mit dem Titel „Ein Weberaufstand“bekommen. Aber Kaiser Wilhelm II. war dagegen: „…, meine Herren, eine Medaille für eine Frau, das ginge dann doch zu weit.“Kollwitz machte trotzdem weiter. Die Künstlerin ist heute für ihre Skulpturen bekannt, die soziale Bedingungen kritisieren.
Auch Clara Rilke-Westhoff war eine emanzipierte Bildhauerin. Sie war eine Schülerin von Max Klinger, der Frauen als Bildhauerinnen eigentlich nicht wollte. Aber für Rilke-Westhoff änderte er seine Regel, weil sie seiner Meinung nach mit dem Material „wie ein Mann“arbeitete. Die Ausstellung „Bildhauerinnen. Von Kollwitz bis Genzken“(bis 7.4.) in der Kunsthalle Vogelmann in Heilbronn zeigt die Geschichte der Bildhauerei von Frauen in Deutschland. Dabei sind nicht nur Pionierinnen wie Kollwitz und Rilke-Westhoff zu sehen. Die Ausstellung zeigt die Kunst von 40 Bildhauerinnen aus verschiedenen Epochen. Sie macht sehr deutlich, wie wichtig Frauen für die Bildhauerei waren und sind.