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Der neue Film von Caroline Link erzählt, wie der bekannte Entertainer Hape Kerkeling aufgewachsen ist.
Der neunjährige Hans-Peter kann eine Sache richtig gut: Leute zum Lachen bringen. Davon lässt er sich auch nicht durch traurige Ereignisse in seinem Leben abbringen. Die Regisseurin Caroline Link erzählt in ihrem neuen Film Der Junge muss an die frische Luft die Geschichte des bekannten Komikers Hape Kerkeling. Ab dem 27. Dezember ist die Komödie im Kino zu sehen.
Es ist das erste Mal, dass Link ein Drehbuch von einem anderen Autor verfilmt hat. 2003 bekam sie für Nirgendwo in Afrika einen Oscar in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film. Der Junge muss an die frische Luft hat die Autobiografie von Kerkeling aus dem Jahr 2014 mit dem gleichen Titel als Basis. Das Drehbuch zum Film hat Ruth Toma geschrieben – und Link fand es sofort gut. Vor allem die Mischung aus Humor und Traurigkeit gefiel der Regisseurin.
Der Film erzählt die Kindheit von Kerkeling, der in den 70er-Jahren im Ruhrgebiet aufgewachsen ist. Schon als Junge liebt er es, bei Familienfesten der Entertainer seiner Verwandtschaft zu sein. Er verbringt viel Zeit im Lebensmittelladen seiner Großmutter. Dort trainiert er sein Talent, andere zum Lachen zu bringen. Kerkeling parodiert nicht nur gerne die Kunden im Laden, sondern auch Schlagersänger oder Figuren aus dem Fernsehen. Bald träumt er davon, selbst einmal im Fernsehen aufzutreten.
Auch seine kranke Mutter, die Depressionen hat, versucht Kerkeling mit seinem Humor glücklich zu machen. Als sie stirbt, zeigt der Film die traurigen Momente. Aber das Publikum sieht auch, wie der Junge nach diesem schrecklichen Ereignis neue Kraft findet. Mit zwölf Jahren schreibt Kerkeling dem berühmtesten deutschen Komiker einen Brief: Loriot. Kerkeling möchte den Jungen Dicki Hoppenstedt in Loriots Sketch „Weihnachten bei den Hoppenstedts“spielen. Kerkeling darf nicht, macht aber trotzdem weiter.
Heute ist der 54-Jährige einer der erfolgreichsten deutschen Komiker. Der Durchbruch kam 1984 mit der Fernsehshow „Känguru“. 1993 war dann Premiere für Kerkelings ersten Kinofilm Kein Pardon. Berühmt sind auch Kerkelings Auftritte als niederländische Königin Beatrix oder als Reporter Horst Schlämmer.
Julius Weckauf spielt in Der Junge muss an die frische Luft den jungen Kerkeling. Er kannte den Komiker vorher nur in der Rolle von Horst Schlämmer. Vor dem Film stand der junge Schauspieler noch nie vor der Kamera. Er wurde aus 5000 Kandidaten ausgewählt. Es war schwer, einen Schauspieler für die Rolle zu finden, aber der Neunjährige überzeugte mit Humor und Schlagfertigkeit.
Dass Kerkeling nicht selbst in dem Film mitspielen würde, war von Anfang an klar. Er war aber in das Projekt involviert und mit dem Konzept einverstanden. Kerkeling vertraute darauf, dass Link seine autobiografischen Erlebnisse gut zeigen würde. Auch Julius überzeugte ihn direkt, zwischen den beiden gibt es Gemeinsamkeiten: Auch Julius’ Eltern haben einen Laden, wo der junge Schauspieler gerne Leute parodiert.
Der Junge muss an die frische Luft ist nicht der erste autobiografische Film über Kerkeling. 2015 kam Ich bin dann mal weg von Julia von Heinz in die Kinos. Der Film handelt von Kerkelings Pilgerwanderung auf dem Jakobsweg. Schon in diesem Film ist seine Kindheit wichtig. In der neuen Komödie sieht man nun genauer, wie aus einem lustigen Jungen der erfolgreiche Komiker, Moderator und Synchronsprecher wurde. Ana Maria Michel