Grammatik
1. Das Wort mehr ist der Komparativ von viel.
Essen Sie mehr Gemüse als Fleisch.
Andere Komparative bildet man mit -er.
Köln ist mehr klein kleiner als Berlin. Und ich finde die Stadt mehr interessant interessanter.
2. Bei Aufforderungen und Bitten an eine Person, zu der man Du sagt, fallen du und die Endung -st weg.
Machst du Mach bitte das Fenster zu!
3. Das Dativobjekt funktioniert wunderbar ohne zu. Mara hat zu ihrer ihrer Tochter neue Schuhe gekauft.
4. Dativ oder Akkusativ? Nach den meisten Verben steht das Objekt im Akkusativ. Lernen Sie deshalb nicht jedes Verb mit seinem Kasus, sondern nur die Verben mit Dativ. Das ist dann eine Liste, die nicht besonders lang ist. Hier fünf Beispiele: antworten, danken, gefallen, helfen, zuhören.
Hilf mich mir bitte!
5. Manche Verben haben zwei Objekte. Auch hier gibt es eigentlich nicht so viel zu memorieren, wie viele Deutschlernende glauben. Es ist Logik, dass Verben wie bringen, geben, schenken normalerweise zwei Objekte haben: die Sache, die man bringt, gibt, schenkt …, und die Person, der man die Sache bringt, gibt, schenkt … Man muss nur wissen, dass die Sache im Akkusativ steht und die Person im Dativ.
Martina schreibt ihrem Freund (Person im Dativ) einen Brief (Sache im Akkusativ).
In anderen Sprachen brauchen diese Verben übrigens auch zwei Objekte, auch wenn man das nicht durch einen Kasus zeigt. Vergleichen Sie: Martina writes a letter to her friend.
6. Warum wünschen Sie Ihren Kollegen nach der Arbeit Schönen Feierabend und nicht Schöner Feierabend? Denken Sie sich hier einen kompletten Satz. Dann wird es klar:
(Ich wünsche dir/Ihnen einen) Schönen Feierabend.
Genauso: (Ich wünsche dir/Ihnen einen) Schönen Urlaub. /
(Ich sende dir/Ihnen meinen) Herzlichen Glückwunsch. 7. Aus diesem Grund muss Ihre Antwort auf so einen freundlichen Wunsch im Dativ stehen:
(Ich wünsche dir/Ihnen ein) Schönes Wochenende.
– Du/Sie Dir/Ihnen auch. 8. Für das Futur braucht man werden und den Infinitiv, für das Passiv werden und das Partizip Perfekt. Sehen Sie den Unterschied?
Futur: Die Post wird das Päckchen morgen liefern.
(= Die Post wird etwas tun.)
Passiv: Das Päckchen wird morgen geliefert.
(= Etwas passiert mit dem Päckchen.) 9. Temporale Angaben mit letzt-, dies- und nächst- stehen im Akkusativ.
Letzten Monat habe ich sehr viel gearbeitet, diesen Monat arbeite ich noch mehr, aber nächsten Sonntag fahre ich in Urlaub.
10. Die deutsche Sprache unterscheidet mithilfe von Präpositionen zwischen Position (Wo?) und Richtung (Wohin?). Die meisten Präpositionen haben einen festen (nicht veränderbaren) Kasus. Diese muss man lernen, zum Beispiel mit einem Merksatz: Wir fahren von AusBeiMit nach VonSeitZu. (Präpositionen mit Dativ)
Maja lebt bei ihren Eltern und fährt jeden Sommer zu ihren Großeltern.
11. Aber diese neun Präpositionen können sowohl eine Position als auch eine Richtung zeigen: an, auf, hinter, in, neben, über, unter, vor, zwischen. Um den Unterschied zwischen einer Position und einer Richtung klarzumachen, können diese Präpositionen den Kasus wechseln: Position mit Dativ, Richtung mit Akkusativ.
Familie Müller geht in den Wald (Wohin? Richtung! Die Familie ist noch nicht dort.).
Im Wald (Wo? Jetzt ist sie dort.) sammelt die Familie Pilze.
12. Sie wissen wahrscheinlich, dass man bei den Wechselpräpositionen in und an Kurzformen bilden kann: in + dem = im, in + das = ins; an + dem = am, an + das = ans
Aber wussten Sie auch, dass das in der Alltagssprache auch für die anderen Wechselpräpositionen möglich ist?
Der Hausmeister stellt die Mülltonnen vors (= vor das) Haus. Hinterm (= Hinter dem) Haus ist ein Garten.
Bitte benutzen Sie diese Formen nur in informellen Situationen. Nicht, wenn Sie eine gute Präsentation in einem Meeting machen wollen oder wenn Sie E-Mails an Geschäftspartner schreiben. Übrigens: Kurzformen benutzt man, weil sie einfach zu sprechen sind. Zwischenm oder Nebenm gibt es deshalb nicht.
13. Nein, es ist keine Frage des Designs, ob man a, o, u oder ä, ö, ü schreibt! Im Präteritum haben die Verben müssen, können, dürfen keinen Umlaut (ä, ö, ü). Ich könnte konnte gestern nicht kommen, weil ich arbeiten müsste musste.
14. Im Konjunktiv II, also um Vorschläge zu machen oder über Ideen, Wünsche und Überlegungen zu sprechen, steht bei müssen, können, dürfen ein Umlaut (ä, ö, ü).Wir konnten könnten heute Abend Pizza essen, wir mussten müssten aber zuerst einkaufen.
15. Vielleicht kennen Sie Listen darüber, bei welchen Verben der Infinitiv mit zu steht. Vergessen Sie die Listen und das Lernen. Außer bei Modalverben, beim Futur und ein paar wenigen anderen Verben (werden, bleiben, lassen …) steht vor dem Infinitiv zu.
Hast du Lust, in den Zoo gehen zu gehen? Willst du dorthin gehen?
16. Die Vergangenheitsform von möchte ist wollte. Früher möchte wollte Oda studieren, jetzt nicht mehr.
17. Bitte keinen Artikel vor Berufen!
Als Kind wollte ich ein Pilot werden, aber heute bin ich ein Lehrer.
18. Ein Genitiv mit -s und Position vor dem Nomen ist nur bei Namen möglich (Annas Freund). Sonst kommt der Genitiv nach dem Nomen, zu dem er gehört, oder wird durch von + Dativ ersetzt.
Meine Schwesters Mann Der Mann (von) meiner Schwester heißt Christopher.
19. Um seine Absicht oder ein Ziel zu erklären, braucht man – ja, was? – einen Infinitivsatz mit um … zu. Eine Konstruktion mit für geht nicht.
Benjamin macht Urlaub in Spanien für Spanisch lernen , um Spanisch zu lernen.
20. Wenn etwas nötig ist, wenn man also etwas braucht, um etwas tun zu können, ist auch zum möglich.
Für Zum Kuchenbacken / Um Kuchen zu backen, braucht man Mehl.
21. In indirekten Ja-/Nein-Fragen ist ob ein Muss. Und: Indirekte Fragen sind Nebensätze.
Falsch: Wisst ihr, gibt es hier eine Post in der Nähe?
Richtig: Wisst ihr, ob es hier eine Post in der Nähe gibt?
22. Wann ist ein Fragewort. Die temporale und die konditionale Konjunktion heißt wenn.
Wir grillen, wann wenn das Wetter gut ist.
Wann grillen wir? – Wenn das Wetter gut ist. / Am Samstag. / …
23. Für Ereignisse in der Vergangenheit, die nur einmal passiert sind, wird als benutzt:
Erst wenn als Frau Kowalski 60 Jahre war, hat sie schwimmen gelernt. (Frau Kowalski war nur einmal in ihrem Leben 60 Jahre alt, und sie hat nur einmal schwimmen gelernt!)
24. Der Possessivartikel für weibliche Personen ist ihr/ihre. Das ist Frau Maurers Katze. Das ist seine ihre Katze.
25. Für Verbote muss man nicht dürfen benutzen. Hier musst darfst du nicht rauchen!
26. In einer Aufforderung kann sollen richtig sein, aber für Empfehlungen benutzen Sie besser den Konjunktiv II. Denn sollen ist ziemlich intensiv. Überlegen Sie deshalb: Wollen Sie andere klar zu etwas auffordern? Oder wollen Sie doch lieber nur etwas empfehlen?
Du sollst solltest wirklich Sport machen, wenn du gesund bleiben willst. 27. Noch intensiver ist müssen. Sie benutzen es, wenn etwas absolut notwendig oder obligatorisch ist.
Du sollst musst dich bewegen. Sonst wirst du nicht gesund.
28. Bei Ja-/Nein-Fragen tauschen das Subjekt und das Verb normalerweise den Platz.
Du möchtest Möchtest du einen Kaffee?
29. In Aussagen steht das Verb auf Position 2. Ausnahme: nach aber, denn, sondern, oder, und.
Heute ich mache mache ich eine Party, denn habe ich ich habe Geburtstag.
30. Das Subjekt hat die Position 1, wenn kein anderes Satzglied (temporale/lokale Angabe …) auf dieser Position steht. Backe ich Ich backe einen Kuchen für meinen Geburtstag.
31. Das Dativobjekt steht vor dem Akkusativobjekt, außer beide Objekte sind Pronomen. Dann tauschen sie den Platz. Der Chef hat einen besseren Job meinem Kollegen meinem Kollegen einen besseren Job angeboten.
Der Chef hat keinen neuen Job mir mir keinen neuen Job angeboten. Der neue Job? Der Chef hat mir ihn ihn mir nicht angeboten.
32. Wenn Sie eine Meinung oder eine Vermutung an eine Aussage (einen Satz) anschließen möchten, kommt zuerst das Verb, dann das Subjekt.
Das Kleid steht dir sehr gut, ich finde finde ich.
Die Mieten werden weiter steigen, ich glaube glaube ich.
Wörter
33. Gutes Essen und Trinken gefällt nicht, es schmeckt. Die Wurst gefällt schmeckt mir.
34. Mögen (englisch: to like) dürfen Sie benutzen, wenn Sie eine Person sympathisch finden (Ich mag Jim.) oder wenn Sie etwas lieben (Ich mag Käse. = Ich esse gern Käse.). Aber wenn Sie etwas schön finden, ist gefallen viel besser:
Dein Sofa ist toll! Ich mag es. Es gefällt mir. 35. Als Alternative zu gefallen ist schön/gut/toll finden möglich. Das Sofa gefällt mir. = Ich finde das Sofa schön/gut/toll … 36. Mit finden kann man also seine Meinung sagen.
Aber es ist kein Synonym zu glauben (= Vermutung).
Ich finde, alle Kinder sollten schwimmen lernen. (Das ist meine Meinung.)
Ich finde glaube, in Deutschland können alle Kinder schwimmen. (Ich vermute es nur, weiß es aber nicht sicher.)
37. Wenn jemand eine Sache richtig sieht, hat er recht. Man muss mehr fürs Klima tun. – Du bist richtig hast recht.
38. Bevorzugen (englisch: to prefer) finden Sie zwar im Wörterbuch, es wird aber in der Alltagssprache nicht oft benutzt. Möchtest du auch einen Wein? – Nein danke, ich bevorzuge möchte/ trinke/nehme lieber ein Bier.
Achtung, so ist es auch falsch:
Nein, ich bevorzuge, ein Bier zu trinken. 39. Können bedeutet einerseits die Möglichkeit haben
(In der Bibliothek kann man Bücher ausleihen.). Andererseits bedeutet es aber auch ein Talent haben oder etwas gut gelernt haben.
Maria weiß kann gut Deutsch. 40. Wenn Ihnen eine Information bekannt ist, benutzen Sie wissen.
Ich kenne weiß schon, wie man einen Schweinebraten macht.
41. Wie antworten Sie auf die Frage Wie geht es dir?. Ich bin gut. Mir geht es gut. / Es geht mir gut.
42. Sagen Sie in Stunden, wie lange etwas gedauert hat. Ich habe zwei Uhr Stunden gewartet. 43. Für einen Zeitpunkt in der Zukunft wird in benutzt. Jetzt ist es 11 Uhr. Unser Zug kommt nach in 30 Minuten.
44. Wenn Sie sagen wollen, dass Sie eine Information bekommen haben, benutzen Sie am besten das Verb erfahren.
Ich habe endlich gewusst erfahren, dass ich die Prüfung bestanden habe.
45. Achten Sie auf den Unterschied von heiraten + Akkusativ und verheiratet sein (mit) + Dativ. Sie heiraten eine Person an einem bestimmten Tag und mit einer bestimmten Zeremonie. Danach sind Sie verheiratet – so lange, bis Sie sich trennen.
Vor drei Jahren habe ich mit meiner Frau geheiratet meine Frau geheiratet. Jetzt sind wir schon drei Jahre verheiratet.
46. Und noch einmal falsches nach: Bitte bei direktionalen Angaben nur mit Kontinent (nach Lateinamerika), Land (nach Tschechien) und Städten (nach Gelsenkirchen) und nach Hause.
Sonst ist meistens zu richtig.
Ich muss nach (dem) zum Bahnhof fahren.
47. Als temporale Präposition kann für nur für eine Periode in der Zukunft benutzt werden, nicht für die Vergangenheit. Milan hat für drei Jahre studiert. Jetzt geht er (für) ein Jahr nach Österreich.
48. Benutzen Sie erst und Zeitangabe, wenn Sie sagen wollen, dass etwas ziemlich früh passiert (ist) oder dass etwas später als erwartet passiert (ist).
Es ist nur erst halb neun Uhr abends, trotzdem bin ich schon total müde.
Warum kommst du nur erst jetzt? Der Unterricht hat schon vor einer Stunde begonnen.
49. Machen Sie Urlaub in den Bergen oder auf dem Berg? In der Theorie ist beides möglich, aber Sie sollten diese Bedeutungsunterschiede kennen:
Bergarbeiter arbeiten im Berg. (Sie sind im
Inneren des Berges.)
Wanderer stehen auf dem Berg. (Sie sind oben angekommen.) Tanja macht gern Urlaub in den Bergen. (Hier meinen die
Berge das ganze Gebirge, nicht einen einzelnen Berg. Deshalb ist hier auch der Plural nötig.)
Achtung: Um die Richtung zu zeigen, werden an und in mit dem Akkusativ benutzt (siehe Tipp 11):
Ich fahre in den Berg / auf den Berg / in die Berge
50. Besonders die Lernenden aus den Ländern des Orients sprechen die Autorin dieses Textes oft mit „Frau Daniela“an. Die Anrede mit Frau oder Herr und Vorname ist nicht üblich. Wenn Sie jemanden mit Sie ansprechen, benutzen Sie den Familiennamen. Wenn Sie mit jemandem per Du sind, ist der Vorname genug.
Herr Christoph Herr Hansen, darf ich Sie um Ihre Hilfe bitten? Christoph, kannst du mir bitte helfen?
Übrigens: In Deutschkursen, an der Universität oder auch in manchen Firmen kann es die Mischung aus Vorname und Sie geben. Aber auch hier bitte ohne Herr oder Frau! Herr Christoph, können Sie mir bitte helfen?
51. Sprechen Sie als Mann von „meine Freundin“am besten nur, wenn diese Ihre Partnerin ist. Das Gleiche gilt natürlich auch für Frauen und „ihren Freund“.
Elsa ist meine eine Freundin (von mir). Linus ist mein ein Freund (von mir).
52. Viele Menschen haben nicht das Geld für ein ganzes Haus. Sie leben in einer Wohnung. Unterscheiden Sie genau!
Ist das dein Haus deine Wohnung? Schön, dein Haus deine Wohnung gefällt mir.
53. Ein Mann ist ein Mann, aber Männer, Frauen und Kinder generell sind Menschen.
Die Männer Menschen sollten weniger Müll produzieren.
54. Eine Gruppe von Menschen sind Leute.
Immer im Plural, bitte!
Auf Ninas Party waren sehr nette Menschen/Personen Leute.
55. Bei dem trennbaren Verb anrufen darf das Präfix nicht fehlen.
Ich rufe dich morgen an.
56. Fast jeder wohnt in einem Gebäude, das ist klar. Aber wenn Sie jemanden besuchen, wird das Wort Haus nicht benutzt. Ich komme zu deinem Haus dir.
Ich bin in Hassans Haus bei Hassan.
57. Menschen mit zu viel Gewicht sind dick. Opa ist sehr groß dick.
58. Wenn Sie jemanden treffen, so ist es normalerweise ein zufälliges Treffen oder Sie haben eine Verabredung. Wenn Sie aber mit einer Person zum ersten Mal in Ihrem Leben in Kontakt kommen, benutzen Sie das Wort kennenlernen.
Ich habe meinen besten Freund im Studium getroffen kennengelernt.
59. Wenn Sie etwas absolut nicht wissen, haben
Sie keine Ahnung.
Weißt du, wo meine Brille ist? – Nein, ich habe keine Idee Ahnung.
60. Um Adjektive und Verben stärker zu machen, benutzt man sehr.
Die Kinder freuen sich viel sehr, denn es ist heute viel sehr warm.
61. Viel benutzt man für nicht Zählbares, viele für Zählbares. Ich trinke viel Wasser.
Ich habe viele Freunde.
62. Wenn Sie mal einen Tag nicht arbeiten müssen, haben Sie frei.
Heute bin habe ich frei.
63. Von Urlaub spricht man eher, wenn man längere Zeit nicht arbeitet. Nicht, wenn man nur eine kleine Pause macht oder einen Tag freihat.
Ich nehme Urlaub nehme frei, weil ich zum Arzt muss.
64. Vielleicht studieren Sie an einer Universität. Wenn Sie aber an anderen Institutionen einen Kurs machen oder etwas üben, dann lernen Sie.
Natalja studiert lernt an einer Sprachschule Deutsch.
Jeden Abend studiert lernt sie die neuen Vokabeln.
65. Sie freuen sich über etwas, was schon passiert ist, aber auf etwas, was in der Zukunft liegt.
Ich freue mich auf über Ihre Einladung, und ich freue mich schon über auf das Treffen morgen.
66. Wenn Sie der Lehrer / die Lehrerin für jemanden sind, dann unterrichten Sie (wenn Sie Lehrer/Lehrerin von Beruf sind). In anderen Fällen passt das trennbare Verb beibringen besser.
Hannes bringt seinen Kindern das Schwimmen bei.
67. Eine Klasse ist eine Gruppe (von Kindern und Jugendlichen), die gemeinsam von einem Lehrer unterrichtet wird. Um zu sagen, dass man einen Kurs oder ein Training oder eben die Schule besucht, ist Unterricht oder Kurs richtig.
Ich muss gehen. Meine Gitarren-Klasse Mein Gitarrenunterricht / Meine Deutsch-Klasse Mein Deutschkurs beginnt gleich.
68. Die am meisten benutzten Wörter für aus diesem Grund sind deshalb, deswegen und darum, nicht aber so oder also. Achten Sie auch auf das Verb auf Position 2!
Die Blumen brauchen Wasser.
So, ich muss Deshalb muss ich sie gießen.
69. Ein (längeres) Gespräch am Telefon ist ein Telefonat. Das Verb ist telefonieren mit (Julia telefoniert jeden Abend mit ihren Eltern.). Für den Versuch, jemandem mit dem Telefon zu erreichen, benutzt man das trennbare Verb anrufen.
Ich habe mit Karl telefoniert angerufen, aber er war nicht da.
70. Unterscheiden Sie Bis gleich. (= Wir sehen uns in wenigen Minuten.), Bis später. (= Wir sehen uns noch an diesem Tag.) und Bis bald. (= Wir sehen uns in der näheren Zukunft, wann genau, ist nicht sicher.)
Ruf mich gern wieder an, wenn du Hilfe brauchst. – Okay, bis später bald.
71. Wenn eine Frage negativ gestellt wird, also mit nicht oder kein/keine, dann ist die positive Antwort Doch.
Willst du nicht ins Kino mitkommen? – Ja Doch, gern. Ich habe Zeit.
72. Gehen bedeutet im Deutschen fast immer zu Fuß gehen. Wenn Sie ein Fahrzeug benutzen, ist fahren korrekt.
Am Wochenende gehe fahre ich in die Schweiz. (Unwahrscheinlich, dass Sie zu Fuß gehen, wenn Sie nicht direkt an der Grenze zur Schweiz leben.)
Ausnahme: Gehen kann dann richtig sein, wenn Sie sagen wollen, dass Sie an diesen Ort umziehen oder eine sehr lange Zeit bleiben werden.
Viele Menschen sind vor dem Zweiten Weltkrieg in die
USA gegangen.
73. Die Bedeutung von spazieren gehen ist, dass man ohne ein bestimmtes Ziel geht. Wichtig: Der Spaziergang findet fast immer in der Natur statt, zum Beispiel in einem Park, im Wald oder am Strand. Wenn Sie ohne die Absicht, sich ein bisschen zu bewegen, und ohne Ziel gehen, laufen Sie herum. Und wenn Sie im Stadtzentrum unterwegs sind und ein
bisschen in die Geschäfte schauen oder eine Pause in einem Café machen, dann machen Sie einen (Stadt-)Bummel.
Was hast du am Wochenende gemacht?
– Ach, nichts Besonderes. Ich bin ein bisschen spazieren gegangen. (Ein deutschsprachiger Zuhörer denkt nun meistens an einen Spaziergang in der Natur und fragt nicht weiter.)
– Ach, nichts Besonderes. Ich bin ein bisschen in Kiel spazieren gegangen herumgelaufen. / habe einen Bummel in Kiel gemacht.
74. Achten Sie auf die richtige Perspektive bei mitbringen und mitnehmen. Wenn Sie etwas mitnehmen, haben Sie es für sich selbst eingepackt oder gekauft. Wenn Sie etwas mitbringen, ist es ein Geschenk für den anderen oder weil jemand Sie darum gebeten hat.
Auf eine einsame Insel bringe nehme ich mein Smartphone, meine Brille und ein Feuerzeug mit.
Bringst du bitte Milch mit? Danke!
Phonetik und Orthografie
75. Die Betonung von arbeiten ist auf der ersten Silbe. „Arbeiten“„Arbeiten“Sie auch hier?
76. Die Betonung von Termin ist auf der zweiten Silbe. Sie müssen beim Arzt einen „Termin“„Termin“vereinbaren.
77. Auch der Name der deutschen Hauptstadt wird auf der zweiten Silbe betont.
„Berlin“„Berlin“gefällt mir.
78. Wörter aus dem Lateinischen, die Sie auch in vielen anderen europäischen Sprachen finden, werden auf der letzten Silbe betont, zum Beispiel Hotel, Balkon, Student oder Natur. Bitte keine Betonung wie im Englischen!
Das Adlon ist ein sehr bekanntes „Hotel“„Hotel“in Berlin.
79. Wörter und Silben darf man nicht verbinden, das heißt: Machen Sie eine minimale Sprechpause, wenn ein Wort oder eine Silbe mit einem Vokal beginnt.
Schönes „Woche|nende“„Wochen|ende“.
80. Man spricht z wie ts. Wenn Sie s sagen, kann es Missverständnisse geben.
Was kostet die Katze: „Kasse“„Katze“?
81. Die Buchstaben qu werden nicht ku (spanisch) oder kw (englisch) gesprochen, sondern kv [kv]. V ist dabei wie ein deutsches w (Wasser, Wald …).
Der Käse ist von sehr guter Qualität: „Kualität“„Kvalität“.
82. Zwei Buchstaben, aber nur ein Laut: ng [ŋ]. Sprechen Sie wie im Englischen: to sing, long …
Wir singen lange: „sin-gen“„singen“„lan-ge“„lange“.
83. Sprechen Sie eu wie oi oder oj. Das kostet zehn Euro: „E-uro“„Oiro“.
84. Viele Wörter enden auf -er, aber man spricht einen Laut, der zwischen a und e liegt. Auf jeden Fall hört man kein r. Schreiben: Vater, Mutter, Bruder, Schwester und ich
Sprechen: „Vata“, „Mutta“, „Bruda“, „Schwesta“und ich
85. Am Wort- und Silbenanfang schreibt man sp und st, aber man spricht „schp“und „scht.
Schreiben: Auf der Straße spielen Kinder.
Sprechen: Auf der „Schtraße“„schpielen“Kinder.
86. Internationale Wörter, die meistens aus dem Lateinischen kommen, schreibt man mit v wie zum Beispiel Visum. Aber es gibt auch genuin deutsche Wörter, die man mit v schreibt. Diese Wörter spricht man aber mit f. Die korrekte Schreibung der wichtigsten Wörter sollten Sie kennen: der Vater, viel, vielleicht, vier, der Vogel, voll, von, vor, die Vorsicht, der Vorname und alle Verben mit den Präfixen vor- und ver
(vorschlagen, sich vorstellen, vergessen, versuchen …).
87. h wird gesprochen: am Wortanfang (Haus), in Komposita (Unterhemd), nach Präfixen (verheiratet) und in den
Suffixen -haft und -heit (Schönheit). Der Buchstabe h hat aber auch eine orthografische Funktion und zeigt, dass der Vokal vor dem h lang gesprochen werden muss. Nach dem h stehen die Konsonanten l, m, n, r oder das Wort ist zu Ende. Hier darf man h nicht sprechen!
Um wie viel Uhr fährt die S-Bahn ab?
88. h kann auch zwischen zwei Vokalen stehen. h steht dann am Anfang der Silbe. Man darf es sprechen, aber meistens spricht man es nicht. Es ist nur ein orthografisches Signal. In der Nähe (sprich: „Nä-e“) sehen (sprich: „se-en“) wir Kühe (sprich: „Kü-e“).
89. Am Wortende hören Sie p, t, k und sind vielleicht überrascht, dass viele dieser Wörter mit b, d, g geschrieben werden.
Wie können Sie wissen, ob Sie ein Wort mit b, d oder g und nicht mit p, t, k schreiben müssen? Machen Sie das
Wort länger (z. B. Plural; Komparativ …), dann können Sie es schnell herausfinden. Denn dann stehen die Konsonanten am Silbenanfang und werden weich gesprochen.
Nur ein Kind (sprich: „Kint“)? Nein, Lisa wünscht sich vier Kinder.
90. Wenn man nicht von einer konkreten Person spricht, wird man benutzt.
Mann Man soll gesund essen.
91. Nach temporalen, lokalen, kausalen und modalen Angaben am Satzanfang steht kein Komma!
Am Samstag, Samstag gehe ich ins Schwimmbad. 92. Diese kurzen, aber typischen Wörter sehen ähnlich aus. Aber sie unterscheiden sich in Aussprache und
Bedeutung. Achten Sie deshalb besonders gut auf die richtige Orthografie. den – denn, wen – wenn, der Weg – weg, ihn – in 93. Ein langes i [iː] schreibt man ie – außer am Wortanfang (Igel) und in Fremdwörtern (Maschine, Kilo, Krise). Die Pronomen wir, dir, ihn, ihr, ihm, ihnen sollten Sie extra lernen.
Friedrich liest am liebsten Thriller.
94. Achten Sie darauf, dass Sie Wörter mit ei und ie richtig schreiben. Sonst bedeuten die Wörter vielleicht etwas ganz anderes.
Mit Beinen Bienen und ihrem Honig kann man Geld verdienen.
Die Kinder singen Leider Lieder.
95. Das ist nicht nur ein Artikel, sondern auch ein Relativpronomen. Es bezieht sich auf ein Wort im Neutrum. Nebensätze mit dass haben eine andere Bedeutung. Unterscheiden Sie: Schön, dass du ein passendes Hochzeitskleid gefunden hast. Das Kleid, das du gekauft hast, gefällt mir sehr.
96. Oft gibt es Probleme mit ss und ß: Nach einem langen Vokal oder au, ei, eu/äu schreibt man nicht ss oder s, sondern ß. Weisst Weißt du, wo die Schillerstrase Schillerstraße ist?
Achtung: In der Schweiz gibt es den Buchstaben nicht, man schreibt statt deutschem ß immer ss.
97. Vor Nebensätzen muss ein Komma stehen. Merken Sie sich die häufigen Nebensätze mit dass, obwohl, weil, wenn.
Ich weiß, dass ich nichts weiß.
98. Nach der Anrede in einem Brief oder einer E-Mail steht ein Komma, danach muss man klein weiterschreiben.
Sehr geehrte Frau Meier, ich interessiere mich für Ihr Stellenangebot.
Achtung: In der Schweiz steht kein Komma, und man schreibt das erste Wort im Brief groß.
99. Die Grußformel am Ende eines Briefes oder einer E-Mail ist immer ohne Komma. Das machen leider auch viele Deutsche falsch.
Mit freundlichen Grüßen, Grüßen
100. Nach einer Ordinalzahl kommt ein Punkt. In einem Datum werden Tag, Monat und Jahr mit Punkt getrennt und – anders als im amerikanischen Englisch – kommt der Tag immer vor dem Monat. Nicht nötig ist es, vor einstellige Tages- und Monatszahlen eine Null zu stellen.
06 Januar 2019 6. Januar 2019
06/01/2019 6.1.2019
01/06/2019 6.1.2019