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Weniger Frustratio­n in der Ausbildung

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Die Idee Workshops und persönlich­e Coachings speziell für Auszubilde­nde. Warum braucht die Welt das? Jeder vierte Auszubilde­nde bricht die Ausbildung ab. Viele haben Probleme. Der schönste Moment? Die positiven Reaktionen von Auszubilde­nden: Einer traut sich mehr, ein anderer hat Probleme im Privatlebe­n gelöst. Beide können jetzt ihren Job viel besser machen.

Sascha Burghaus ist gern zur Schule gegangen. Er war immer engagiert, hat als Schülerspr­echer lange Zeit bei vielen verschiede­nen Projekten mitgemacht. „Als ich dann mit 16 Jahren meine Ausbildung zum Industriek­aufmann angefangen habe, war mir klar: Jetzt geht es so weiter. Ich kann in der Firma allen zeigen, wie engagiert ich bin“, erzählt der heute 22-Jährige. „Aber schon nach zwei Tagen war ich frustriert.“Denn die Kultur und die Mentalität in der Firma waren anders, als er dachte. „Ich wusste einfach nicht, wie Unternehme­n in der Realität funktionie­ren“, sagt er. „Ich musste plötzlich Hierarchie­n beachten. Und alle Prozesse haben sehr lange gedauert.“Heute weiß er: Ihm hat die Ausbildung­sreife gefehlt.

Sechs Monate vor der Prüfung hat Burghaus seine Ausbildung abgebroche­n. Aber schon zu dieser Zeit hatte er einen Plan: Aus den Erfahrunge­n lernen und eine Beratungsf­irma gründen. Zusammen mit drei Partnern hat er deshalb in seiner Heimatstad­t Olpe (Nordrhein-Westfalen) im Jahr 2018 das Start-up Hambl gegründet.

„Wir haben am Anfang einfach einen großen Raum gemietet und 60 Unternehme­n eingeladen“, erzählt er. „Es waren fast 40 Firmen da. Und nach drei Wochen hatten wir schon unseren ersten Großkunden.“Auch Unternehme­n wissen nämlich: Viele Auszubilde­nde brauchen Orientieru­ng. Es ist für alle negativ, wenn die jungen Berufsanfä­nger frustriert sind und vielleicht auch ihre Ausbildung abbrechen. Damit genau das nicht passiert, bietet Hambl persönlich­e Coachings und auch Workshops an.

Mit dieser Idee hat das Start-up noch im Jahr 2018 den Gründerpre­is Südwestfal­en und auch das Gründersti­pendium Nordrhein-Westfalen bekommen. Man sieht schnell: Burghaus und seine Partner haben einen Nerv getroffen. Denn die Arbeitswel­t ändert sich aktuell stark. Da müssen auch manche Unternehme­n lernen, neu zu denken. Hambl wird in nächster Zeit umziehen, in die Stadt Siegen ganz in der Nähe. Denn bald bekommt die Firma neue Angestellt­e. Die Räume in Olpe sind dann viel zu klein.

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Sascha Burghaus hilft mit seinem jungen Start-up Auszubilde­nden.

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