Wer backt das Brot von morgen?
Eltern wollen natürlich nur das Beste für ihr Kind. Und das ist heute in vielen Fällen mindestens der Abschluss der Realschule, dann der Besuch einer Fachhochschule oder eines Berufskollegs. Im Idealfall machen die Jugendlichen natürlich sofort das Abitur und beginnen dann zu studieren. Nicht nur Eltern wissen: Mit einem Master sind die Chancen auf einen gut bezahlten Job besonders gut.
Das bedeutet aber auch: dass in vielen Handwerksberufen schon seit Jahren die Lehrlinge fehlen. Besonders groß ist das Problem in Deutschland im Lebensmittelsektor. So ist der Bäcker ein typisches Beispiel für einen Beruf mit einem traditionell hohen Anteil an Hauptschülern. Nach Zahlen des Bundesinstituts für Berufsbildung blieb 2018 rund jeder vierte Ausbildungsplatz unbesetzt.
Der Job ist nämlich für viele Jugendliche nicht besonders attraktiv. Die Löhne sind ziemlich niedrig. Und die Arbeitszeiten sind schlecht mit dem normalen Alltag zu kombinieren. Bäcker beginnen ungefähr um drei Uhr morgens und sind zu einer Zeit fertig, wenn andere Menschen erst auf dem Weg zur Arbeit sind.
Mit Kampagnen wie „Back dir deine Zukunft“versucht das Deutsche Bäckerhandwerk deshalb, den Job für junge Leute attraktiver zu machen. So gibt es auf der Internetplattform der Aktion nicht nur den RapSong „Lass uns Bäcker werden“, sondern auch viele Informationen über den Beruf. Die Kampagne stellt auch die verschiedenen Möglichkeiten der Weiterbildung vor. Diese können ziemlich überraschen: Welcher Teenager weiß schon, dass es seit 2015 offiziell BrotSommeliers gibt? Die FacebookSeite zur Kampagne hat rund 200 000 Fans. Ob das genug ist, um genug neue Lehrlinge zu bekommen? Die Antwort darauf gibt es im Herbst, wenn das neue Ausbildungsjahr beginnt.