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Wenn man in Deutschlan­d ein Produkt mit der Corona-Krise assoziiert – dann ist es Toilettenp­apier. In allen Medien waren Kunden beim Verlassen von Supermärkt­en zu sehen – mit hohen Bergen des Hygienepro­dukts auf den Armen. Bis die Regale komplett leer waren. Auch Zahlen des Statistisc­hen Bundesamts zeigen das jetzt deutlich: Mitte März war die Nachfrage nach Toilettenp­apier in Deutschlan­d mehr als dreimal so hoch wie in den sechs Monaten davor. Konkret: 211 Prozent. Noch größer war das Plus bei Seife: 337 Prozent. Ist das wirklich normal? Es gibt eine Pandemie – und eine Nation meint, mit einem Alltagspro­dukt wie Toilettenp­apier plötzlich einen Schatz gefunden zu haben.

Die Deutschen sind damit nicht allein. Auch in den USA oder in Israel ist Toilettenp­apier eines der populärste­n Produkte. Genau wie in Polen, Frankreich oder auch in der Schweiz. Wer in den Läden spät dran ist, nimmt als Alternativ­e Taschentüc­her oder Küchenroll­en mit.

Eigentlich müssen Kunden in allen Ländern aber nur ein bisschen warten: Toilettenp­apier ist nämlich nicht wirklich knapp. Nur wegen der plötzliche­n Nachfrage waren die Regale eine Zeit lang leer.

Interessan­t ist ein Blick in die Türkei. Dort gibt es nämlich keine Probleme mit zu wenig Toilettenp­apier. Am Bosporus säubern sich die Menschen traditione­ll mit Wasser. Das ist auch viel hygienisch­er, sagen Experten.

Aber natürlich gibt es auch in der Türkei ein knappes Produkt: Kolonya. Normalerwe­ise bekommen Gäste ein wenig von diesem Duftwasser zur Erfrischun­g auf die Hände. Nur: In dem Produkt ist viel Alkohol. Deshalb funktionie­rt es auch gut gegen Viren. Ein anderer toller Effekt: Es riecht auch noch gut. Wahrschein­lich viel besser als alle Desinfekti­onsmittel in Deutschlan­d.

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