In den Westen
Bärbel Ottlitz will nicht länger im Osten leben. Aber ihre Reise in die Freiheit ist kompliziert.
In der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) wollte sie nie Kinder haben. Als Bärbel Ottlitz ihrem Sohn das sagt, ist das für ihn ein Schock. Es hätte ihn also vielleicht nie gegeben. Zum Glück ist es anders gekommen. In der Familie des Journalisten Till Ottlitz war die Flucht der Mutter in den Westen bis jetzt kein großes Thema. Aber für seinen Podcast 4 Tage Angst haben sie darüber gesprochen. 1973 lebt die damals 22-Jährige mit ihrer Mutter Charlotte in Halle. Ihr Bruder ist schon im Westen, die Familie wird deshalb von der Staatssicherheit (Stasi) beobachtet.
Auch Bärbel und Charlotte wollen nicht mehr in der DDR bleiben. USamerikanische Soldaten sollen sie über den Checkpoint Charly nach Westberlin bringen. Aber nur Charlotte kommt im Westen an. Bärbel hat nicht mehr in das Fluchtauto gepasst. Sie versteckt sich vor der Stasi und versucht, wieder eine Flucht zu organisieren. Diese vier Tage waren für sie eine Zeit der Angst. An alles kann sie sich heute nicht mehr genau erinnern. Gemeinsam mit ihrem Sohn versucht sie zu rekonstruieren, was passiert ist. Die sechsteilige Produktion des Bayerischen Rundfunks ist für fortgeschrittene Lernende gut zu verstehen. Till Ottlitz spricht nicht nur mit seiner Mutter, sondern auch mit vielen Helfern von damals.