Deutschland in Karten
Manchmal hilft eine andere Perspektive, um ein Land noch besser zu verstehen: Wir stellen Karten vor, die informieren, überraschen – und Spaß machen. Von den Inseln im Norden bis an die Alpen, von Berlin bis in die große Welt. Spazieren Sie mit uns über den Aldi-Äquator, fahren Sie ohne Tempolimit auf deutschen Autobahnen, und blicken Sie mit uns aus dem Orbit auf eine Grenze aus Licht!
Manchmal hilft eine andere Perspektive, ein Land besser zu verstehen: Wir stellen Karten vor, die informieren, überraschen – und Spaß machen.
Von Claudia May
Kennen Sie noch die alten Stadtpläne? Diese viel zu großen Papiermonster, die Beifahrer im Auto umständlich vor sich hinund herdrehten? Die man trotz mehrerer Versuche kaum wieder in das kleine Originalformat falten konnte? Sie sind selten geworden. Heute machen Navis diesen Job. Sie haben nie schlechte Laune und werden nicht ärgerlich, wenn der Fahrer trotzdem anders fährt. Sie kalkulieren dann schnell eine alternative Route. Bei Spaziergängern funktioniert es ähnlich. Ihr Smartphone kümmert sich darum, dass sie sich nicht verlaufen. Karten auf Papier sind aus dem Alltag fast verschwunden. Das ist schade. Denn darauf gibt es viel mehr zu entdecken als nur den richtigen Weg. Auf Karten darf das Auge wandern. Es entdeckt dann oft ziemlich interessante Dinge. Früher konnte das auch das Ende der Welt sein. Heute ist bekannt: Ein Schiff stürzt hinter dem Horizont nicht in den Kosmos. Aber kennen Sie wirklich alle Perspektiven, die Karten auch für nur ein Land bieten können? Wir nehmen Sie mit auf eine interessante kartographische Reise durch Deutschland: Schauen Sie zum Beispiel aus dem Orbit auf die Hauptstadt, spazieren Sie über den Aldi-Äquator und fahren Sie ohne Tempolimit auf Autobahnen. Wir versprechen: Sie müssen danach auch keine Karte wieder in das Originalformat falten.
Abhängig von der Region unterscheidet sich der Ausländeranteil in Deutschland sehr. Im Osten leben viel weniger Ausländer als im Westen und Süden des Landes. Aber welche ausländische Staatsbürgerschaft ist wo am häufigsten? In Berlin gibt es sehr viele Menschen mit türkischem Pass, genau wie auch in den anderen beiden Stadtstaaten Hamburg und Bremen. Nur im Stadtgebiet von Bremerhaven leben mehr Syrer. Auch in den meisten Landkreisen im Westen dominiert die türkische Staatsbürgerschaft klar. Das hat einen Grund: Aus der Türkei kam in den 60er-Jahren der größte Teil der Gastarbeiter. Viele sind mit ihren Familien in Deutschland geblieben. Das erklärt auch, warum im Osten andere Nationalitäten typisch sind: Das sozialistische Regime der Deutschen Demokratischen Republik hat kaum jemanden immigrieren lassen. Erst nach dem Mauerfall wurde das anders. Heute sind im Osten viele Menschen mit polnischem Pass zu Hause, aber auch viele Syrer. Die meisten Syrer sind zwischen 2014 und 2016 vor dem Krieg in ihrem Land nach Deutschland geflohen. Und weil in Ostdeutschland nur wenig Menschen leben, die keinen deutschen Pass haben, waren die Syrer schnell auf Platz eins. Menschen aus Rumänien waren zuletzt die größte Einwanderergruppe. Da die meisten qualifizierte Fachkräfte sind, leben nun besonders an wirtschaftlich starken Orten viele Menschen mit einem rumänischen Pass.