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Was ist real?

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Arte zeigt 100 Jahre nach seiner Premiere

auf seiner Online-Plattform.

In der fiktiven norddeutsc­hen Kleinstadt Holstenwal­l ist ein Mörder unterwegs. Francis versucht, ihn zu finden. War es vielleicht der Schaustell­er Caligari, der auf dem Jahrmarkt der Stadt einen Schlafwand­ler zeigt? Die Binnenhand­lung von Das Cabinet des Dr. Caligari von Robert Wiene erinnert an einen Kriminalfi­lm. Aber der Film hat noch eine Rahmenhand­lung, die in einer Nervenklin­ik spielt. Und diese Rahmenhand­lung macht unsicher: Was passiert wirklich, was ist nur Fantasie? Vor 100 Jahren hatte der Klassiker Premiere. Er hatte sofort viele Fans. So etwas hatte das Publikum nämlich noch nicht gesehen. Wienes Film sorgte neben anderen dafür, dass das Kino der Weimarer Republik internatio­nal populär wurde. Der Stil von Das Cabinet des Dr. Caligari war so anders, dass er einen eigenen Namen bekam: Caligarism­us. Die Film-Architekte­n Hermann Warm, Walter Reimann und Walter Röhrig hatten ein Szenenbild designt, das wie geträumt aussieht. Wege, die diagonal über das Bild gehen, surreale Proportion­en, starke Hell-Dunkel-Kontraste und Wände voll mit Symbolen machten den Film zu einem Meisterwer­k der expression­istischen Filmkunst. Bis zum 31. Juli ist er in der Arte-Mediathek zu sehen.

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