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„Keine Angst haben“

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Arezki Keddam (49) ist Schwarmfän­ger: Wenn ein Bienenschw­arm an einem

Haus ist, kann man ihn anrufen. Er sammelt die Bienen und gibt ihnen ein neues Zuhause.

Herr Keddam, sind Bienen nette Tiere?

Sie haben ein schlechtes Image, weil sie stechen können. Aber Bienen sind sehr friedlich, wenn man sie nicht stört. Wenn ich einen Schwarm entferne, stechen sie meistens nicht. Ich darf nur keine Biene in der Hand haben, ohne es zu merken.

Wie sollten Menschen reagieren, wenn sie einen Bienenschw­arm an ihrem Haus haben?

Zuerst: keine Panik bekommen! Dann sollten sie einen Schwarmfän­ger anrufen. Ich gehe mit einem Korb zu den Schwärmen und nehme damit die Bienen auf. Wenn ich Glück habe, ist die Königin im Korb. Dann stelle ich den Korb auf den Boden in eine Kiste. Sie hat Gitter, damit die Königin nicht wegfliegen kann. Aber die Bienen können durch das Gitter zu ihrer Königin. Das machen sie dann automatisc­h. Zwischen Mitte April und Anfang Juli habe ich am meisten Arbeit, dann schwärmen die Bienen nämlich. Sie suchen ein neues Zuhause. Wenn sie keins gefunden haben und die Königin noch keine Eier gelegt hat, attackiere­n die Bienen mich nicht. Später im Jahr, wenn sie ihre Nahrung und ihren Nachwuchs verteidige­n, sind sie ein bisschen unruhig. Dann muss ich vorsichtig­er sein.

Was hilft gegen das schlechte Image der Bienen?

Wir arbeiten daran, das Image besser zu machen. Imkerorgan­isationen wie hier in Berlin wollen erreichen, dass die Menschen der Biene wieder vertrauen. Ich arbeite auch als Pädagoge. Den Kindern sage ich: Habt keine Angst vor Bienen!

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