Kenia lernt
15,45 Millionen Menschen lernen Deutsch als Fremdsprache. Das ist das Resultat von einer aktuellen Untersuchung des Auswärtigen Amts. 2015 waren es 15,3 Millionen. Die meisten Deutschlernenden leben in Europa – nämlich 73 Prozent. Aber auch in vielen Ländern Asiens und Afrikas ist Deutsch sehr populär.
In Kenia zum Beispiel interessieren sich immer mehr Menschen für die Sprache. In dem Land haben vor fünf Jahren noch fast 6000 Menschen in unterschiedlichen Kontexten Deutsch gelernt – heute sind es 13 045. Die Zahlen haben sich also mehr als verdoppelt.
An den Schulen in Kenia ist der Trend nicht anders: Im Jahr 2015 haben 82 von ihnen Deutschunterricht angeboten, 2020 sind es schon 110. Deshalb ist natürlich auch die Zahl der Deutschlernenden an den Schulen stark gestiegen: von 2536 auf aktuell 10 000. Im Januar hatte Deutsch außerdem an 35 öffentlichen Primarschulen Premiere. Und das Angebot von Deutsch als Wahlfach ist im ganzen Land geplant. Die Zahlen werden also ziemlich sicher weiter steigen.
Aber warum ist das so? Die Antwort: Deutschland wird als Studien- und Wissenschaftsstandort für Kenianer immer interessanter. Es steht auf der Skala der populärsten Länder für ein Auslandsstudium auf Platz elf. Und wie in den meisten Ländern müssen Arbeitnehmer auch in Kenia immer besser qualifiziert sein. Warum also nicht zum Studieren oder Arbeiten nach Deutschland gehen?
Ein großes Problem für Deutsch in Kenia bleibt aber: In dem ostafrikanischen Land fehlen Lehrer. Außerdem gibt es für Lehrer fast keine Fortbildungsmöglichkeiten in einem deutschsprachigen Land. Das kann jetzt auch mit der Hilfe des Goethe-Instituts in Nairobi besser werden. Denn für beide Länder sind qualifizierte Arbeitnehmer ein großes Plus.