„Schade nur, dass die Hafen-Reportage am Ende so lang wurde, dass der komplette Text fast das ganze Heft füllen würde!“
Das war wirklich intensiv: Mehr als ein Jahr lang hat Peter-Matthias Gaede an der größten Reportage in diesem Heft gearbeitet. Nach ungefähr 50 Geschichten für das Reportagemagazin GEO und dessen verschiedene Ableger, für die er meistens auf anderen Kontinenten recherchiert hatte, war der Hafen von Hamburg die erste „Homestory“für den langjährigen GEO- Chefredakteur. Der liegt nämlich direkt vor der Tür seines Büros. Fand Gaede die kurzen Wege langweiliger als seine Reisen in den Irak oder nach Chile, Indien oder Japan? Nein, er fand sich im Hamburger Hafen, dem drittgrößten Europas, an einem Hotspot der Globalisierung. „Und nicht nur die gewaltige Größe dieses Hafens zu erkunden, war eine Herausforderung“, sagt der 69-Jährige. Es waren auch die vielen so unterschiedlichen Menschen, die dort arbeiten: vom Lotsen bis zum Taucher, vom Manager bis zum Drogenfahnder, vom Kapitän bis zum Chef des Seemanns-Klubs. Schade nur, dass die Hafen-Reportage (ab Seite 14) am Ende so lang wurde, dass der komplette Text fast das ganze Heft füllen würde!
Heimatgefühle hatte auch unsere Redakteurin Claudia May. Dass sie in Hamburg aufgewachsen ist, half ihr, als sie den Leiter des Niederdeutschzentrums in Hollstein interviewte. Die Hälfte des Gesprächs sprach der Mann Plattdeutsch. „Zum Glück verstehe ich’s noch“, sagte May danach. Als ich dann Mays Feature über das Hamburgische las (ab Seite 40), wunderte ich mich über den Vornamen der zweiten Expertin: Christianne. Ich hatte diesen ziemlich populären Vornamen noch nie mit zwei n geschrieben gesehen. Unsere Redakteurin hat die Sache verifiziert und konnte erzählen: „Bei der Beantragung der Geburtsurkunde gab es einen Fehler. Das ist die Erklärung für das zweite n der Christianne.“Christianne Nölting findet den Fehler heute übrigens ziemlich gut, berichtet May: „Diesen Namen hat nicht jeder!“
Dieses Hamburg-Heft ist nach Berlin (8/2018) und München (10/2019) das dritte monothematische Deutsch perfekt über eine Metropole. So können wir langsam schon von einer Tradition sprechen: Einmal im Jahr machen wir ein Heft ganz speziell zu einer Stadt. Und nächstes Jahr? Wir werden sehen!
Viel Freude mit diesem Heft wünscht Ihnen Ihr
Jörg Walser Chefredakteur