Extrem viele Treppen
Bettina Huckfeld (46) bringt die Post ins Blankeneser Treppenviertel. Sie muss alle Treppen zu Fuß hochgehen. Trotzdem wird die Postbotin bei ihrem Job nicht müde.
Frau Huckfeld, haben Sie den Job als Postbotin im Blankeneser Treppenviertel selbst gewählt?
Vor zwei Jahren hat mich mein Vorgänger Jochen Engel gefragt, ob ich das machen möchte. Ich habe sofort Ja gesagt. Diese Aufgabe hat mich sehr interessiert. Ich bin schon seit 29 Jahren bei der Post. Ich habe Briefe mit dem Fahrrad ausgetragen oder auch einen Bürojob gemacht. Die Post ins Blankeneser Treppenviertel zu liefern, das ist aber wirklich etwas ganz anderes. Außerdem habe ich die Elbe schon immer toll gefunden. Das Viertel liegt direkt an dem Fluss. Also habe ich nicht lange überlegt.
Wie viele Stufen gehen Sie jeden Tag hoch?
Es sind circa 6800 pro Tag. Dafür brauche ich meistens rund fünfeinhalb Stunden. Ich war schon immer fit und sportlich, deshalb ist das kein Problem für mich. Aber jetzt bin ich vielleicht ein bisschen langsamer geworden. Denn jetzt mache ich immer wieder kleine Pausen und unterhalte mich mit den Einwohnern des Treppenviertels.
Haben Sie viel Kontakt zu den Einwohnern?
Ja. Ich war zuerst mit meinem Vorgänger unterwegs. Er hat diesen Job 44 Jahre lang gemacht. Das hat meine Integration sehr viel einfacher gemacht. Jetzt sind die Leute total nett und unkompliziert. Wir benutzen schon unsere Vornamen, wenn wir miteinander sprechen. Das ist wirklich etwas Besonderes. Die Atmosphäre hier mit den Leuten ist intensiver als in anderen Teilen von Hamburg. Die Menschen im Treppenviertel sind dankbar und wissen meine Arbeit zu schätzen. Ich kann mir auf jeden Fall vorstellen, diese Treppen bis zu meiner Pensionierung hoch- und runterzugehen.