Sie helfen bei Phobien
Angst kann zu einem großen Problem werden. Wegen einer Phobie wollen manche Menschen zum Beispiel nicht mehr in den Supermarkt gehen – oder nicht mehr mit der U-Bahn fahren. Dort treffen sie nämlich fremde Leute, verlieren vielleicht die Kontrolle über die Situation und bekommen Panik. Ein normaler Alltag ist so aber nicht mehr möglich. Deshalb brauchen diese Menschen eine Therapie – und das am besten schnell.
„Leider sind die Wartezeiten für einen Platz aber meistens sehr lang“, erklärt Julian Angern. „Und dann gibt es auch viele Menschen mit Angststörung, die ihre Therapie lieber selbst in die Hand nehmen möchten.“Genau diesen Leuten möchten die Brüder Julian und Christian Angern und ihr Freund Benedikt Reinke helfen. Mit ihrem Start-up Sympatient haben sie eine mobile Psychotherapie entwickelt, die mit virtueller Realität (VR) arbeitet. Julian Angern hatte mit dieser Technik schon in seinem Psychologiestudium bei der Konfrontationstherapie gearbeitet. „Die Klienten bekommen eine VR-Brille, in die sie ihr Smartphone einsetzen können“, sagt der 27-Jährige. „Dann reisen sie virtuell in Situationen, die schwierig für sie sind.“
Die Programme entwickelt das Hamburger Trio immer zusammen mit Medizinern und Psychologen. „Unser Pilotprojekt war ein Kurs gegen Flugangst“, erzählt Reinke. „Dann haben wir die Anti-Stress-App angeboten und zuletzt das Programm gegen Angststörungen.“Die Klienten und auch Krankenkassen finden die Methode gut. Manche bezahlen ihren Mitgliedern die Apps. Da denken viele sicher pragmatisch. „Eine unbehandelte Angststörung kann sehr teuer werden, zum Beispiel wenn die Mitglieder arbeitsunfähig werden“, sagt Christian Angern.
Ganz ohne Menschen funktioniert aber auch die VR-Therapie der Hamburger nicht. Am Anfang gibt es ein Gespräch mit einem Therapeuten. Und auch nach der virtuellen Reise gibt es Hilfe von Experten. Bei Sympatient in Hamburg-Altona arbeitet das Team schon an neuen Programmen. Denn das Startup will natürlich noch weiter wachsen.