Mein erstes Jahr
Der Ghanaer Michael Baah ist nicht nur ein großer Fußballfan. Er liebt auch die interessanten Diskussionen in deutschen Fernsehsendungen.
Die Fußballweltmeisterschaft 1990 war der Grund, warum ich mich plötzlich für Deutschland interessiert habe. Ich war nämlich schon als Kind ein großer Fußballfan. Aber ich habe schon immer viele Dinge toll gefunden, auch die Exzellenz der Produkte mit dem Label „Made in Germany“. 2016 habe ich Deutschland dann besucht. Schnell war klar: Ich möchte dort länger leben. Also habe ich in Ghana einen Deutschkurs gemacht und mich dann für ein Studium in Hamburg beworben. Denn in der Stadt wohnt auch eine Freundin von mir.
Jetzt bin ich an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg. Dort mache ich einen Vorbereitungskurs für internationale Studenten. Wir lernen nicht nur die Sprache, sondern bekommen auch Orientierung für den Alltag. Im Herbst beginnt dann mein Studium der Wirtschaftsinformatik. Das ist dann komplett auf Deutsch.
Ich finde es sehr lustig, dass die Deutschen so viele englische Wörter adaptiert haben. Sie chillen zum Beispiel. Und auch wenn jemand flucht, tut er das oft und gern auf Englisch. Englisch habe ich schon in Ghana gelernt. Deshalb konnte ich sofort viel verstehen. Es ist auch ganz normal, dass in den Hamburger Klubs oder Kneipen englische Songs laufen. Auch im Radio hört man sie. Das zeigt, wie dynamisch und international die deutsche Sprache ist.
In Hamburg leben sowieso Menschen aus sehr vielen verschiedenen Ländern. Es gibt hier zum Beispiel viele Afroshops. Ich kann also ohne Probleme Lebensmittel aus meiner Heimat bekommen. Aber: So oft brauche ich die nicht. Ich liebe nämlich Kartoffeln! Für mich als Veganer ist dieser deutsche Klassiker ein wirklich tolles Gemüse.
Ich finde auch das deutsche Fernsehprogramm sehr gut! Es gibt viele interessante Sendungen, in denen Experten über wirklich wichtige Dinge diskutieren. Die Talkshow „Nachtcafé“sehe ich mir jede Woche an. Dort reden die Gäste über viele Themen: Politik, Klima, Technologie, Gesundheit … So bekomme auch ich neue Ideen und Perspektiven auf mein Leben hier. Und natürlich kann ich so auch mein Deutsch verbessern. Aufgeschrieben von Claudia May