Kulturtipps
Die Popmusikerin Mine hat ein neues Album gemacht. Um es bekannt zu machen, hatte sie eine besondere Idee.
Jasmin Stocker, besser bekannt als Mine, gilt aktuell als eine der interessantesten deutschen Musikerinnen. Bei ihr soll nicht jeder Song gleich sein. Auch deshalb ist es gar nicht so leicht, für ihren Stil eine Kategorie zu finden. Es ist eine Mischung aus Popmusik, Hip Hop, Jazz und elektronischen Sounds. Damit hat Mine schon seit ein paar Jahren Erfolg: 2016 bekam sie den Preis für Popkultur in der Kategorie „Lieblingssolokünstlerin“. Zuletzt bekam sie den Deutschen Musikautorenpreis 2020.
In der Laudatio der Band Großstadtgeflüster heißt es über sie: „Du bringst diese manchmal echt ‚hakelige‘ deutsche Sprache so wunderschön zum Klingen, dass deine Stimme wie ein Instrument funktioniert, das uns wärmende Geschichten erzählt, so dass wir das Gefühl haben, wir sitzen mit dir am Tisch und du erzählst uns etwas.“
Mine wurde 1986 in der Nähe von Stuttgart geboren. Schon als Kind nahm sie an Gesangswettbewerben teil, später spielte sie CoverSongs auf Dorffesten. Eine Karriere als Musikerin war nicht ihr Ziel, als sie ein JazzgesangStudium begann. Sie wollte Musiklehrerin werden. Mine, die außerdem Producing und Composing studierte, hat schließlich an einer Musikhochschule unterrichtet. Aber mit eigenen MusikProjekten kam der Erfolg.
Mit Hinüber kommt am 30. April Mines neues Album. Sie hat es mit einer speziellen Aktion bekannt gemacht: Mit „SingMinesSong“bat sie ihre Fans, eigene Interpretationen ihres Songs „Unfall“aufzunehmen. In dem politischen Lied stellt Mine viele Fragen: „Was ist Freiheit? Wer beengt mich? Was ist Arbeit? Wer beschenkt mich? Wer hat stets genug für sich? Wer starrt hungrig auf den Tisch?“
Der Song ist im CoronaJahr 2020 entstanden. Ein Jahr, in dem Mine viel Zeit zum Nachdenken hatte, weil Konzerte kaum möglich waren. Sie hat aber nicht
nur politische Musik gemacht, sondern singt in Liedern wie „Elefant“auf Hinüber auch über Beziehungen.
Mine fällt mit unkonventionellen Ideen auf. So sammelte sie zum Beispiel über Crowdfunding Geld, um Konzerte mit Orchestern spielen zu können. Außerdem ist sie dafür bekannt, dass bei ihren Auftritten viele unterschiedliche Instrumente zu hören sind. Und immer wieder arbeitet die Sängerin auch mit Rappern wie Edgar Wasser, Samy Deluxe oder Fatoni zusammen.
Mit letzterem nahm sie 2017 das Album Alles Liebe nachträglich auf. Auf ihrer neuen Platte ist neben anderen die bekannte Schweizer Musikerin Sophie Hunger zu hören. Sie singt mit Mine den Titelsong „Hinüber“. Ana Maria Michel