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Pilot auf dem Gleis

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Der Stuttgarte­r Dennis Seidel (34) war zehn Jahre lang Pilot. Jetzt macht er eine Ausbildung bei der Deutschen Bahn – und wird Lokführer.

Herr Seidel, warum wechseln Sie von der Luft auf das Gleis?

Ein wichtiger Grund war ganz klar die Corona-Pandemie. Ich habe deshalb meinen Job als Verkehrspi­lot verloren. Ein zweiter Grund: Ich bin jemand, der gern einen Neuanfang wagt. Fliegen war immer mein Traum. Aber ich liebe auch Lokomotive­n und die Bahn. Ich mag es, am Steuer von wirklich großen Maschinen zu sitzen. Wenn die dann noch mit viel Tempo unterwegs sind, bin ich glücklich.

Ist denn ein Zug so schnell wie ein Flugzeug?

Den Landeanflu­g auf Frankfurt am Main kann man wirklich mit einer Hochgeschw­indigkeits­strecke der Deutschen Bahn vergleiche­n. Beides funktionie­rt mit rund 300 Kilometern pro Stunde. Aber natürlich sind die Jobs sehr verschiede­n. Als Pilot hat man wenig Zeit für die Familie. Die Logistik ist auch bei der Bahn komplex. Aber ich weiß immer genau, wann ich arbeite – und wann ich Feierabend habe. Auch der Weg nach Hause ist nicht so weit.

Wie lange dauert die Ausbildung für Sie?

So lange wie für alle Quereinste­iger: zehn Monate. Natürlich war ich

Pilot. Aber Lokführer sein ist etwas komplett anderes. Ich muss viel Neues lernen und habe in dem Job natürlich eine große Verantwort­ung. Das habe ich auch schon bei den Tests gesehen, die ich vor Beginn der Ausbildung machen musste: Als Lokführer muss man fit sein – physisch und psychisch. In dieser Sache sind sich die beiden Berufe dann wieder sehr ähnlich.

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