Deutsch Perfekt

Lesen Sie doch den Satz „Dreh mal am Herd“einmal rückwärts! Lustig, oder?

- Jörg Walser Chefredakt­eur

Es gibt Wissen, das nützt so wenig, dass es schon wieder viel nützt. Quatsch? Nein, das Phänomen heißt unnützes Wissen – kleine Fakten, die sehr unterhalts­am sind. Sie passen wunderbar zu einem gemütliche­n Sommeraben­d, zu einem Partygespr­äch oder als Unterhaltu­ng für die Fahrt in den Urlaub. Unsere Redakteuri­n Eva Pfeiffer hat in den letzten Monaten so fleißig lustige Fakten über Deutschlan­d gesammelt, dass wir nun 111 davon vorstellen (ab Seite 14). Pfeiffer hatte dabei großen Spaß: „Beim Sammeln der Sprachfakt­en fand ich es besonders bemerkensw­ert, dass man den Satz ‚Dreh mal am Herd‘ auch rückwärts lesen kann. Das Deutsche überrascht auch uns Mutterspra­chlerinnen und Mutterspra­chler immer wieder.“

Ja, diese Sprache hat einiges zu bieten! Auch das: Wörter, die es genau mit dieser Bedeutung in kaum einer anderen Sprache gibt. Bei diesen Wörtern braucht man mehrere Wörter einer anderen Sprache, um sie in diese zu übersetzen. Nicht wenige davon sind wirklich charmant – Fingerspit­zengefühl zum Beispiel. Das Phänomen gibt es übrigens in fast jeder Sprache. Sie denken jetzt vielleicht an die berühmte Aussage, dass die Inuit auf Grönland 40 Wörter für Schnee haben, Ihre (und die deutsche) Sprache aber definitiv viel weniger. Aber der legendäre Reichtum dieser Eskimo-Vokabeln ist Fiktion. Die Wörter, die wir ab Seite 30 vorstellen, sind es nicht.

Übrigens, haben Sie schon bei unserer Sommerakti­on mitgemacht? Wir sammeln Ihre Geschichte­n über deutsche Lieblingsp­rodukte, die bei Reisen in die (alte) Heimat absolut ins Gepäck müssen. Wenn Sie dieses Editorial noch vor dem 1. August lesen, haben Sie noch mindestens einen Tag Zeit, um Ihr Produkt in unser Heft zu bringen – und vor allem die Geschichte, warum es Ihnen so wichtig ist. Das geht ganz schnell, auf www.deutsch-perfekt.com/sommer.

Zum Schluss möchte ich Sie auf ein Porträt hinweisen, das vielleicht so gar nicht zu Ihren Vorstellun­gen von Deutschlan­d passt: Titus Arnu hat einen Bauern in Hessen besucht, der seine 52 Hektar Land fast komplett ohne moderne Maschinen bewirtscha­ftet. Er nimmt lieber zwei Pferde zur Hilfe. Passt diese Art der Landwirtsc­haft in unsere digitale Ära? Oh ja, sie passt vielleicht besser in eine Zeit, in der Öl und Gas knapp werden, als man auf den ersten Blick erkennen kann – und Bauer Johannes Kayßer hat ziemlich progressiv­e Motive (ab Seite 48).

Viel Freude mit diesem Heft wünscht Ihnen Ihr

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