„Es ist mein Hobby“
In Deutschland gibt es zu wenig Blutspenden. Aber es gibt auch Menschen wie Rudolf Klett aus Ofterdingen bei Stuttgart: Er ist 71 und hat 567 Mal Blut gespendet.
Herr Klett, warum spenden Sie so oft Blut?
Ich will anderen helfen. Es fehlen ja leider Blutspenderinnen und Blutspender – speziell in einem jüngeren Alter. Außerdem habe ich die Blutgruppe null Rhesus negativ. Die haben nur sechs Prozent der Menschen in Deutschland. Das ist eine zusätzliche Motivation. Ich spende so oft und schon so lange Blut, dass es mein Hobby geworden ist. Meinen Namen muss ich nicht mehr sagen, wenn ich zur Blutbank in Tübingen gehe. Dort bin ich der Rekord-Spender.
Wann haben Sie damit angefangen?
Das erste Mal Blut gespendet habe ich im Jahr 1972. Eine Blutspende ist alle 60 Tage möglich. Ich spende aktuell außerdem jeden Monat Thrombozyten. Das sind Blutplättchen. Blut darf man in Tübingen bis 73 spenden, Thrombozyten bis 71. Aber die Ärzte stellen jedes Mal fest, dass ich biologisch jünger bin. Zwei- bis dreimal pro Woche gehe ich ins Fitnessstudio. Und ich habe 50 Jahre lang aktiv Tischtennis gespielt. Ich will so lange Blut spenden, wie ich gesundheitlich kann und darf.
Für jede Blutspende gibt es eine Aufwandsentschädigung. Wie viel Geld haben Sie bis heute bekommen?
Die komplette Summe verrate ich nicht. Für eine Blutspende bekomme ich 20 Euro, für die Thrombozyten 60 Euro. Da ist bis heute ein ordentlicher Betrag zusammengekommen. Es finden auch immer wieder Ehrungen für Vielspender wie mich statt. Da gibt es dann Geschenke, eine Urkunde und eine Nadel zum Anstecken. Aber deshalb mache ich das nicht.