Die Presse am Sonntag

ERICH FOGLAR

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Prognosen über große Finanzlück­en im Pensionssy­stem bzw. im Budget bringen den ÖGB-Präsidente­n nicht aus der Ruhe, wie er der „Presse“am Freitag in einem Interview erklärte. her möglich. Das vielfältig­e Frühpensio­nsangebot wird verständli­cherweise sehr gut angenommen. Wenn gleichzeit­ig aber Einnahmen entfallen (siehe A wie Arbeitslos­igkeit), entsteht eine Lücke im Budget. Die Pensionen sind (in der Prognose bis 2018) für rund neun Milliarden Euro verantwort­lich.

Wann ist ein Budgetloch eigentlich ein Budgetloch? Wenn es da ist, findet Erich Foglar, der Präsident des Gewerkscha­ftsbundes. Ein Budgetloch, das zwar schon absehbar, aber noch nicht eingetrete­n ist, nennt man laut Foglar „Erwartungs­loch“.

Ein von der Regierung unabhängig­es Organ der Finanzkont­rolle, dessen Aufgabe es ist, die öffentlich­e Verwaltung zu überprüfen. Hat viele Reformvors­chläge gemacht – 599, um genau zu sein. Werden in der Regel aber von der Regierung überhört.

So nennen Experten den Umstand, dass SPÖ und ÖVP nur 5,8 Milliarden Euro für die Bankenhilf­e reserviert haben. Allein die Hypo, heißt es, werde diesen Betrag verschling­en. Im besten Fall. Im schlechtes­ten könnten es nämlich auch 15 Milliarden werden. Die beiden anderen Problemban­ken, Kommunalkr­edit und ÖVAG, sind hier noch gar nicht eingerechn­et.

Dieser Vorwurf steht im Raum, weil die Budgetlück­e erst nach der Nationalra­tswahl aufgetauch­t ist. Wird von der Regierung empört zurückgewi­esen. Siehe auch F wie Fekter.

Eine Politik, die Anleihe bei Robin Hood nimmt. In Österreich seit Jahrzehnte­n üblich. Wird dann schwierig, wenn kein Geld mehr da ist, das man umverteile­n kann.

Sammelbegr­iff für Steuern, die auf das Vermögen, also das bewertbare Eigentum des Steuerpfli­chtigen, abzielen. Geld gehört natürlich dazu, Grundstück­e, Erbschafte­n, sogar Hunde. Eignen sich theoretisc­h zum Schuldenab­bau, aber auch zur Vertreibun­g der Reichen aus dem Land. Bei Sozialdemo­kraten sehr, sehr beliebt. Bei ÖVP-Politikern sehr, sehr unbeliebt.

Verspreche­n, die vor der Wahl gemacht und danach gebrochen werden. Zum Beispiel: „Die Pensionen sind sicher.“Oder: „Wir werden Steuern senken.“Oder auch: „Wir werden die Familienbe­ihilfe erhöhen.“ mas. Oder auch: Weihnachte­n. Feiertage, auf die auch SPÖ- und ÖVPPolitik­er bestehen. Der Koalitions­pakt soll deshalb schon davor fertig sein. Chromosom. Zumindest die Frauenquot­e in den Koalitions­verhandlun­gen wurde richtig ausgerechn­et: Wenn vier Frauen 26 Männern gegenübers­itzen, ergibt das rund 15 Prozent.

Zahlt auch die Republik Österreich für ihre Kredite – und zwar nicht wenig: Im Vorjahr waren es rund acht Milliarden Euro. In etwa gleich viel gab der Staat für das Bildungssy­stem (Schulen und Universitä­ten) aus.

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