Let’s make money
EMPFEHLUNGEN FÜR ZEITGENOSSEN, DIE AUF IHR GELD SCHAUEN
Dass die Börsen nach dem langen Aufschwung schon ziemlich „überkauft“aussehen, bestreiten nicht einmal mehr die optimistischsten Marktbeobachter. Dass das nach einer Korrektur um zehn bis 15 Prozent geradezu schreit, auch nicht. Dass diese Korrektur aber noch heuer kommt, wird unterdessen immer unwahrscheinlicher: Die Börsianer wollen es heuer ganz offensichtlich noch einmal wissen und wappnen sich für eine Jahresendrallye.
Treibstoff dafür haben neben der EZB-Zinssenkung Meldungen aus den USA geliefert, wonach die künftige Fed-Chefin, Janet Yellen, das Anleihenankaufsprogramm der US-Notenbank wohl bis 2016 oder 2017 weiterzuführen gedenkt. Derzeit pumpt die Fed auf diese Weise 85 Mrd. Dollar im Monat in die Märkte. In den nächsten Jahren wird es zwar möglicherweise kleinere Einschränkungen der Geldflut geben, aber kein Austrocknen.
Ob das auf Dauer gut geht, ist die Frage. Die Notenbank wird auf diese Weise ja zum größten Gläubiger der USA. Das sieht verdammt nach Pyramidenspiel aus, und so etwas hat in der Vergangenheit immer mit einem Riesenkrach geendet.
Den derzeit rein liquiditätsgetriebenen Börsen nützt diese Situation in der Zwischenzeit freilich. Man kann also, wie es ein amerikanischer Börsenguru im Gespräch mit der „Presse“ausgedrückt hat, ruhig noch „auf dem Sonnendeck der Titanic Platz nehmen – auch wenn da draußen schon Eisberge herumschwimmen“. Soll heißen: ein bisschen vorsichtig und eher kurzfristig handeln. Und mit längerfristigen Engagements eher warten, bis die Korrektur, die spätestens im ersten Quartal des kommenden Jahres erfolgen wird, vorbei ist.
Die amerikanische Investorenlegende Warren Buffett hält sich nicht daran: Der ist über seine Berkshire Hathaway Holding gerade mit 3,7 Mrd. Dollar beim Energiekonzern ExxonMobil (ISIN US30231G1022) eingestie- gen. Ist es eine gute Idee, das zu kopieren? Nun: ExxonMobil ist einer der größten börsenotierten Konzerne der Welt. Ein Schlachtschiff, das langfristig sicher zur Vermögenssteigerung beiträgt. Kurzfristig sollte man sich freilich nicht allzu viel erwarten, der Chart sieht auf Sicht von ein paar Monaten eher durchwachsen aus.
Dasselbe gilt, wenn man Buffetts Anlageentscheidungen nicht einzeln nachvollziehen, sondern sich gleich an der Berkshire Hathaway Holding (ISIN US30231G1022) beteiligen will: langfristig ein guter Tipp. Für kurzfristige Spekulationen aber eher nicht so geeignet. Den Börsenaufschwung seit vergangenem Juni hat der alte Fuchs