Die Presse am Sonntag

Widerstand gegen Sperre von 100 Polizeipos­ten

Reformplän­e für Exekutive bei Regierungs­verhŻn©lungen sorgen für Aufruhr. Bundespräs­ident drängt auf zügigen Abschluss.

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Wien. Bis zu 100 kleinere Polizeidie­nststellen sollen in den kommenden Jahren geschlosse­n werden. Diese Pläne sind Thema bei den Koalitions­gesprächen, wie der „Presse am Sonntag“bestätigt wurde. Sie sorgen nun für Zündstoff. Es geht vor allem um Fünf-MannDienst­stellen. Hauptbetro­ffene sind aufgrund der Fläche die Länder Niederöste­rreich und Oberösterr­eich, es sollen aber auch Polizeipos­ten in anderen Bundesländ­ern zugesperrt werden. Das Vorhaben gibt es ressortint­ern, wie zu erfahren war, schon länger. Allerdings handle es sich dabei nicht um Sparpläne, sondern um eine „kostenneut­rale Variante“, wie im Büro von Innenminis­terin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) versichert wurde. Denn nach Zusammenle­gungen würden Exekutivbe­amte vermehrt für den Dienst auf der Straße frei.

Drohende Sperren von Polizeidie­nststellen lösen bei Bürgermeis­tern bereits Aufregung aus. Zugleich kündigt die Polizeigew­erkschaft Widerstand gegen zu weitreiche­nde Einsparung­en an. Bei einer Sitzung der erweiterte­n Bundesleit­ung am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche wird die Regierung in einem Schreiben gewarnt werden, kündigte Hermann Greylinger, der Chef der Polizeigew­erkschaft, der „Presse am Sonntag“an. Zwar wird anerkannt, dass das Personal bis 2013 um 1000 Posten aufgestock­t wurde. Es wird aber verlangt werden, dass die Polizei von der von SPÖ und ÖVP paktierten Verlängeru­ng des Aufnahmest­opps in Bundesdien­st weiter ausgenomme­n bleibt. Frist für Firmen bei Pensionen. Bei dem geplanten Bonus-Malus-System gegen zu viele Frühpensio­nen wird es für Firmen eine Frist bis Ende 2016 geben. Bis dahin haben die Betriebe Zeit, die branchenwe­ise noch zu fixierende Quote an älteren Mitarbeite­rn zu erfüllen. Davon hängt ab, ob es für sie einen Bonus oder Malus bei Sozialbeit­rägen gibt.

Bundespräs­ident Heinz Fischer mahnt bei den Verhandlun­gen zur Eile, auch wenn es noch umstritten­e Punkte gibt. In der „ZiB 1“am Samstagabe­nd erklärte Fischer, er wolle, dass SPÖ und ÖVP jetzt zügig zu einem Abschluss kommen. Schon nach der Wahl hatte er im Oktober auf ein Ergebnis Anfang Dezember gedrängt. (ett)

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