Die Presse am Sonntag

Wie man an der Kurskorrek­tur verdient

Auch Privatanle­gern steht eine Reihe von Instrument­en für Wetten auf fallende Kurse zur Verfügung.

- JU

Die Börsenindi­zes haben schwindele­rregende Höhen erreicht, und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die lange erwartete Korrektur kommt. Die kann man mit den Cash-Beständen aus den hoffentlic­h vorher realisiert­en Kursgewinn­en an der Seitenlini­e beobachten. Man kann aber auch versuchen, zur Abwechslun­g fallende Kurse zu Geld zu machen. Auch kleinen Privatanle­gern steht dafür eine Reihe von Instrument­en zur Verfügung. Man muss nur aufpassen: Allen diesen Instrument­en ist gemein, dass sie ein sehr hohes Totalverlu­strisiko haben. Man sollte dafür also ein wenig Übung aufweisen und nicht gerade sein gesamtes Vermögen einsetzen.

Der Klassiker für Wetten auf fallende Kurse ist der Leerverkau­f (Short Selling: Aktie ausleihen, sofort verkaufen, billiger wieder zurückkauf­en, zurückgebe­n und den Gewinn einstreife­n). „Shorten“ist in den USA weit verbreitet, bei uns muss man aber Broker, die einem Aktien zum Shorten leihen, noch intensiv suchen.

Verbreitet­er sind Put-Optionen. Die sind über außerbörsl­iche Plattforme­n und über die Webseiten von Banken sehr leicht und spesengüns­tig handelbar. Auch auf Optionsbör­sen (etwa den Eurex) lassen sich solche Wetten auf fallende Kurse abwickeln – allerdings weniger flexibel. Die Kursfindun­g ist für Anfänger freilich nicht leicht einschätzb­ar, weil sich Optionen nicht parallel zu den Kursen der zugrunde liegenden Werte bewegen, sondern von einer Reihe anderer Faktoren beeinfluss­t werden. Unter anderem vom Zeitwert, denn Optionen (beziehungs­weise Optionssch­eine) sind Produkte mit Ablaufdatu­m. Optionen sind zudem „gehebelt“, man muss also sehr schnell reagieren, wenn sich der Kurs des zugrunde gelegten Produkts verändert.

Die Banken bieten noch eine Reihe weiterer Instrument­en für Wetten auf fallende Kurse an, etwa Zertifikat­e. Die haben den Vorteil, dass man nicht auf den Zeitwert achten muss, dafür verfügen sie häufig über sogenannte Knock-outSchwell­en, bei deren Überschrei­tung das Papier wertlos wird. Die Spesenstru­ktur dieser Produkte ist meist schwer durchschau­bar. Vorsicht ist geboten, wenn man Positionen schrittwei­se ausbaut: Einige Online-Broker haben Limits für einzelne Trades. Das kann ins Auge gehen, wenn man schnell aus einer größeren Position herausmuss.

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