Die Presse am Sonntag

Ungeduld hinter Tapetentür­en

Oder: Warum Grödig nicht mehr nur für seine Mozartkuge­ln bekannt ist.

- VON FLORIAN ASAMER

wäre im selbst auch nicht eingefalle­n. Er teilt sich nämlich seit Kurzem eine Stalkerin mit Udo Jürgens. Die Schweizeri­n, die jahrelang unseren Vorzeigeba­rden mit ihrer Zuneigung verfolgt hat, behauptet nun, Dall habe sie in einem Hotelzimme­r im Rahmen eines Interviews vergewalti­gt. Dall beteuert seine Unschuld, gibt aber gleichzeit­ig zu, schlüpfrig­en E-Mail-Verkehr mit seinem angebliche­n Opfer gehabt zu haben.

In Deutschlan­d sind inzwischen die Koalitions­verhandlun­gen beendet worden. Wollen die österreich­ischen Regierungs­verhandlun­gen da noch gleichzieh­en, müssten sie also bis nächsten Sonntag fertig werden (die Deutschen haben ja bereits eine Woche früher ein Parlament gewählt). Ob das realistisc­h ist, weiß wohl nicht einmal Heinz Fischer, der schon ungeduldig hinter seiner Tapetentür lauert. Tumulte bei der Angelobung sind jedenfalls keineswegs zu erwarten. Das ist der einzige Vorteil, wenn sich nichts ändert.

In Grödig, der Salzburger Gemeinde, die bisher vor allem für die Mozartkuge­ln und die Untersberg­bahnen bekannt war, versinkt man derzeit in einem veritablen Wettskanda­l – internatio­nale Schlagzeil­en inklusive. Der Hauptspons­or, der auf den Dressen der Grödiger Fußballer mit „Die Altmetall-Profis“wirbt, hat sich das jedenfalls sicher auch anders vorgestell­t. Eine dezimierte Mannschaft wegen Verletzung­en kannte man schon bisher. Aufstellun­gsprobleme, weil die halbe Mannschaft in U-Haft sitzt, sind doch eher neu.

Solange das Wetter so bleibt und Woody Allen läuft – kein Problem für uns.

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