Alte Mächte in neuen Welten
Lucy Hounsom ist im ersten Teil ihrer »Naris«-Trilogie das Kunststück gelungen, eine völlig neue Fantasywelt zu schaffen. »Die Legenden von Mond und Sonne« – eine bis zuletzt spannende Erzählung.
Es ist nicht immer leicht, eine neue Fantasywelt anzufangen, vieles wurde ja bereits erzählt. Wir kennen die Geschichten von Elfen, Orks, Drachen und ihren Reitern. Insofern ist Lucy Hounsom das Kunststück gelungen, ihre Leser in eine völlig neue Welt zu entführen. Das Mädchen Kyndra muss sich dort zuerst mit ihrer Bestimmung auseinandersetzen, nur, um zu lernen, dass sie in ihrer alten Heimat keinen Platz hat.
Nachdem bei der Zeremonie zum Eintritt in die Welt der Erwachsenen ein altes Artefakt zerbricht, verwüstet ein Sturm das Dorf und die Bewohner geben Kyndra die Schuld daran. Bis die zwei Wirker Bregenne´ und Nediah auftauchen, das Mädchen retten und es in die jahrhundertealte Macht von Sonne und Mond einführen.
Doch auf der Flucht vor ihrer Heimat zur alten, versunkenen Festung Naris, muss Kyndra lernen, dass es auch zwischen den alten Kräften von Sonne und Mond große Feindschaften und Machtbestrebungen gibt, in die sie hineingezogen wird. Sie muss sich Intrigen, Rebellen und Fanatikern stellen, Verrat und Wahnsinn bekämpfen. Um ihr Leben zu retten, muss Kyndra zuerst die Kräfte in ihr erwecken, um sich zu verteidigen.
Lucy Hounsom hat mit dem ersten Teil der „Naris“Trilogie einen spannenden Auftakt geschaffen, der den Leser bis zum Schluss fiebern lässt, in welche Richtung sich Kyndras Geschichte entwickelt. Lucy Hounsom: „Die Legenden von Mond und Sonne – Naris“, Piper, 528 Seiten. 16,99 Euro.