Überraschungssieger da, Schießstand-Alltag dort
24 STUNDEN AKTUELLE NACHRICHTEN AUF BiŻthlon-WM: Benedikt Doll jubelt in Hochfilzen, ÖSV-Skijäger enttäuschen mit Fehlern und sind für die Verfolgung chancenlos.
Hochfilzen. Es gibt bei einer Heim-WM kein anderes Ziel: Zumindest ein Athlet muss eine Medaille gewinnen. Dieses engagierte Vorhaben äußerte auch der ÖSV beim Biathlon-Event in Hochfilzen. Vor allem im Sprint der Herren rechnete man sich die beste Chance auf WM-Edelmetall aus. Doch wie so oft spielte am Samstag die Schießleistung nicht mit, brachte die ÖSV-Skijäger trotz toller Laufleistung schnurstracks ins Hintertreffen. Es ist mehr als nur ärgerlich, denn bei Julian Eberhard stimmte die Form, die Vorbereitung, das Material, das Selbstvertrauen. Doch auch er blieb wie Dominik Landertinger oder Simon Eder nicht fehlerfrei, drei Schüsse fanden nicht ihr Ziel – das waren 300 Meter zuviel.
Während der Deutsche Benedikt Doll im 10-km-Sprint zu seinem ersten Sieg und gleich zu WM-Gold lief, muss sich die ÖSV-Equipe hinterfragen. Der 26-jährige Schwarzwälder schoss makellos, er triumphierte mit 0,7 Sekunden Vorsprung auf den Norweger Johannes Thingnes Bö und 23,1 vor Titelverteidiger Martin Fourcade (FRA/2 Strafrunden). Eberhard wurde nur Siebenter, er hatte 35,3 Sekunden Rückstand nach zwei Strafrunden.
Für die deutschen Skijäger war es bereits die dritte Medaille nach MixedGold und Sprint-Silber von Laura Dahlmeier bei den Titelkämpfen in Hochfilzen. „Es war einfach das perfekte Rennen“, freut sich Doll. „Ein geiler Tag! Es hat 0,7 Sekunden gereicht.“
Dominik Landertinger nimmt heute die 12,5-km-Verfolgung (14.45 Uhr/ live in ORF eins) nach drei Fehlschüssen als 17. und kaum einzuholende 1:11,5 Minuten nach Doll unter die Skier. Auch Simon Eder unterliefen drei Fehler, 1:17,0 Minuten Rückstand ergaben für den Salzburger den 22. Rang. Es hängt einmal mehr an Eberhard. Die Folgen ©er RŻzziŻ. Die Analyse der am Mittwochabend bei einer Polizeirazzia im Hotel des kasachischen Biathlonteams in Tirol sichergestellten Arzneimittel und Medizinprodukte dauert an. Experten des Doping-Referates im Bundeskriminalamt werten die verdächtigen Materialien mit Unterstützung eines gerichtlich beeideten Sachverständigen aus. „Wir sind dabei, die Sicherstellungen zu identifizieren. Die Etiketten werden übersetzt und die Inhalte der Medizinprodukte von einem gerichtlich beeideten Sachverständigen analysiert“, sagte Bundeskriminalamtssprecher Vincenz Kriegs-Au.
Die Polizei prüft, ob die Kasachen gegen das Anti-Doping-Bundesgesetz verstoßen haben und ob der Tatbestand des Sportbetrugs nach dem Strafgesetzbuch erfüllt ist. Es gilt die Unschuldsvermutung.