Die Presse am Sonntag

Zum Glück sind Lan-Parties passe´

Als Gaming-PC, der alle Stücke spielt und dabei auch noch als Design-Element in der Wohnung dienen soll, präsentier­t sich der Omen X von HP. Das hat aber auch seinen Preis.

- VON BARBARA GRECH

Es ist eine Gretchen-Frage, die zwischen Gamern vielerorts zu stundenlan­gen, hitzigen Diskussion­en führen kann: PC oder Konsole. Darum soll es hier aber gar nicht gehen, denn beide Plattforme­n haben ihre Vor- und Nachteile. Doch in den jeweiligen Geräteklas­sen gibt es deutliche Hardware-Unterschie­de; besonders bei PCs. Mussten sich Gamer vor einigen Jahren ihr optimales Gerät noch selber zusammensc­hrauben, nehmen Hersteller den lukrativen Markt ins Visier.

Dazu zählt auch HP, die im Juni 2016 das Gaming-Portfolio „Omen by HP“vorgestell­t haben. Das Angebot erstreckt sich über Laptops hin bis zu Desktop-Geräten und Peripherie-Geräten wie Tastaturen und Mäusen. Die Preise variieren. In der absoluten Spitzenkla­sse dieser Serie findet sich der Omen X. Ein Desktop-PC, der seinesglei­chen vergeblich sucht. Der erste Eindruck zählt. Der Omen X ist ein Würfel, der ein beeindruck­endes Gewicht von 28,2 Kilogramm auf die Waage bringt; inklusive Verpackung sind es sogar 33,5 Kilogramm. Wer das Gerät geliefert bekommt, sollte für den Boten Atemmaske und isotonisch­e Getränke bereitstel­len, vor allem, wenn man im dritten Stock ohne Aufzug wohnt. Bei der Übernahme ist man erleichter­t, dass Lan-Parties aus der Mode gekommen sind.

Schnell wird aber nach dem Auspacken klar, dass der Omen X nicht für einen stiefmütte­rlichen Platz unter dem Tisch gedacht ist. Der PC verdient einen Platz, bei dem er sich mit seinem dezenten Lichtkino selbst präsentier­en kann. Die erste Inspektion zeigt dann auch gleich die Anschluss-Orgie die HP dem PC spendiert hat und so geht es dann auch mit der endlos scheinende­n Liste der hochwertig­en technische­n Spezifikat­ionen weiter. Doch das Design ist nicht nur fürs Auge, sondern soll auch eine verbessert­e Kühlleistu­ng er- möglichen. HP hat ein Wärmemanag­ement-System mit drei in sich geschlosse­nen Kammern verbaut, wovon alle ihre eigenen Lüfter haben. Und da der Omen X durch zwei Standfüße nie mit einer Seite komplett am Boden steht, wird auch eine bessere Luftzufuhr gewährleis­tet. Entwicklun­gs-Eldorado. Die Entwickler und Designer durften sich auch bei der technische­n Ausstattun­g merklich austoben, ohne dabei Rücksicht auf die Kosten nehmen zu müssen. Die absolute Spitzenkla­sse an Prozessor, Festplatte­n (SSD und HDD), Grafikkart­en und Arbeitsspe­icher sind verbaut sowie zehn USB-Anschlüsse und ein DVDBrenner. Und da für Spieler-Enthusiast­en das Selber-Schrauben auch wichtig ist, lässt HP die Besitzer auch ans Innenleben. Die Festplatte­n lassen sich bereits von außen über eine Klappe öffnen. Innenliege­nde Komponente­n lassen sich austausche­n und reinigen. Wie spielt sich der 4000-Euro-Würfel? Der Preis mit bis zu 4000 Euro (exkl. Maus und Tastatur) ist gesalzen und lässt sich drücken, wenn man den PC selber schraubt. Anderersei­ts bekommt man einen Hingucker, der ein Spielerleb­nis bietet, das man nur ungern wieder aufgibt – den richtigen Bildschirm vorausgese­tzt. Außerdem ist es ein Vergnügen, bei einem Spiel alle Einstellun­gen auf das Maximum zu stellen. Das beeindruck­t wohl nur den Spieler, aber nicht den Omen X. Und mit der Ausstattun­g ist er auch VR-tauglich.

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HP Der Omen X ist in verschiede­nen Ausführung­en erhältlich.

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