Eine Höhenstraße zum Himmel
Oder: Warum Pflastersteine kein Flüsterasphalt mehr werden.
kehrsweg immer noch belegt ist, durch Asphalt ersetzt werden soll oder nicht. Die Stadt Wien, die für die Erhaltung der Straße zuständig ist, wünscht sich naturgemäß eine deutlich günstigere Asphaltierung. Das Denkmalamt hält die Straße aber für geschützt.
Nun ruft das Herz all jener, die regelmäßig zwischen den Häuserln am Stoa und jenen am Roan herumwandern, natürlich laut und unzweifelhaft „Kopfsteinpflaster“. Eine asphaltierte Höhenstraße ist doch unvorstellbar, wiewohl einzelne Abschnitte schon jetzt geteert, wenn auch nicht gefedert sind.
Doch schaltet man kurz das Hirn ein und denkt an die vielen permanenten Waldbewohner und gelegentlich ausflügelnden Großstädter mit ihrem Naherholungsbedürfnis, dann müsste man contre coeur entscheiden: weil jedes Auto (und es sind viele, je besser das Wet- ter desto mehr) auf den Pflastersteinen einen unglaublichen Lärm verursacht. Dieses Getöse ist weder am Himmel noch am – soeben zwangsgeräumten – Cobenzl wegzudenken. Wien liegt komplett still vor einem, weil der Höhenstraßenlärm das ferne Stadtrauschen zumeist übertönt.
Nun soll also, um eine gute Lösung zu finden, der 15 Kilometer lange Verkehrsweg vermessen werden, um zu klären, was da eigentlich schützenswert ist und was nicht. Doch die Prognose ist leider wenig riskant: am Ende werden wohl von den Millionen nur noch ein paar zehntausend Pflastersteine über bleiben.
Wir zumindest werden aber von einer Zeit erzählen können, als die Straße zum Himmel noch einen Höllenlärm gemacht hat.